Antwort von Thomas Schuster, KÜS: Beim Autowaschen gilt generell „weniger ist mehr“. Vogelkot, Insektenreste, Baumharz und anderer hartnäckiger Schmutz sollten zwar immer möglichst zügig entfernt werden, damit sie den Lack nicht angreifen. Normalen Alltagsdreck spült häufig schon der Regen weg. Entscheidend für die Häufigkeit der Wäsche sind weniger technische Überlegungen als das persönliche Sauberkeitsempfinden.
Auch die Unterbodenreinigung kann man im Allgemeinen ruhig dem Regen überlassen. Eine Fahrt über nasse Straßen entfernt auch Schmutz und Schlamm vom Unterboden. Das maschinelle Zusatzprogramm kann man sich dann meist sparen. Im schlechtesten Fall kann es sogar mehr schaden als nutzen. Weil das Wasser in der Regel mit mehr oder weniger starkem Druck versprüht wird, kann es an die Elektronik oder andere empfindliche Teile des Fahrzeugs gelangen.
Sinnvoll kann die Unterbodenwäsche jedoch nach dem Winter sein, um Streusalzreste zu entfernen, die Korrosion verursachen. Neuere Autos sind ab Werk bereits gut gegen Rost geschützt, ältere, rostempfindlichere Fahrzeuge könnten aber davon profitieren. Beispielsweise auch Liebhaberfahrzeuge, die ansonsten bei regennasser Straße nicht gefahren werden. Allerdings sollte man im Zweifel nachfragen, ob für die Reinigung Brauchwasser genutzt wird. Dieses ist im Winter oder kurz danach besonders salzhaltig und verschlimmert die Situation unter dem Fahrzeugboden eher noch. Wer ernsthaft Angst vor Korrosion hat, sollte überlegen, den Unterboden lieber mit Konservierungswachsen behandeln zu lassen.