Antwort von Johannes Kautenburger, KÜS: Der Eindruck täuscht wahrscheinlich nicht. Allgemein ist die Heizleistung bei älteren Autos höher als bei Neuwagen aus dem aktuellen Angebot. Zwei Gründe spielen dabei eine Rolle: Zum einen sind Benziner und Diesel in den vergangenen Jahren immer effizienter geworden und erzeugen weniger Abwärme. Die fehlt dann im Winter, um die Luft der Heizungsanlage zu erwärmen.
Dazu kommt: Die wenige entstehende Wärme wird zunehmend für die Abgasreinigung benötigt. Katalysatoren arbeiten am besten, wenn sie warm sind. Durch die immer strengeren Abgasvorschriften sind die Hersteller gezwungen, sie möglichst schnell aktiv aufzuheizen. In neueren Fahrzeugen ist aus diesem Grund häufig ein elektrischer Zuheizer eingebaut, um ein schnelles Aufheizen zu gewährleisten.
Wer am Steuer unter Kälte leidet, kann sich daher am besten mit Sitz- und Lenkradheizung behelfen. Beide Extras sind in den vergangenen Jahren in vielen Fahrzeugen zum Standard geworden – wohl nicht zuletzt aus den eben genannten Gründen. Alternativ oder zusätzlich hilft es, anfangs das Gebläse der Heizungsanlage auf Umluft zu schalten. Dann zirkuliert die bereits angewärmte Luft im Inneren, kalte Außenluft muss nicht erwärmt werden.