Antwort von Dipl.-Ing. Stefan Ehl, KÜS: Viele Autofahrer bemerken, dass ihr Fahrzeug mehr Treibstoff bei kalten als bei milderen Temperaturen benötigt. Für einen erhöhten Spritverbrauch im Winter gibt es gleich mehrere Gründe.
Der Mehrverbrauch liegt zum einen in der Nutzung vieler Stromverbraucher. So sind etwa Beleuchtung und Scheibenwischanlage, aber auch Sitz- und Scheibenheizung sowie beheizbare Außenspiegel oft eingeschaltet. Da die Elektrizität letztlich vom Motor zur Verfügung gestellt werden muss, steigt der Verbrauch. Sind alle Verbraucher aktiv, kann das bis zu einem Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern extra ausmachen. In Grenzen halten lässt sich der Mehrverbrauch, indem man etwa die elektrischen Heizfunktionen sofort abschaltet, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Bei E-Autos lässt sich der steigende Energiebedarf durch Heizung und Co. an der rasant sinkenden Reichweite ablesen. Fahrer von E-Autos heizen ihr Auto am besten schon vor, während es noch am Stromnetz zum Aufladen hängt. Das schont die Batteriekapazität.
Außerdem braucht der Motor bei niedriger Lufttemperatur länger, bis er auf Betriebstemperatur kommt. Bis es so weit ist, läuft er weniger effizient. Besonders auf Kurzstrecken fällt das ins Gewicht; häufig wird der Motor dort gar nicht richtig warm. Das Warmlaufenlassen im Stand ist übrigens keine Lösung – zum einen ist es sowieso aus Umweltschutzgründen verboten, zum anderen verbraucht das Aggregat dabei extrem viel Sprit, ohne dass das Fahrzeug einen Nutzen erbringt.