Das morgendliche Qualifying, wegen widriger Witterungsbedingungen um eindreiviertel Stunden verschoben und auf 30 Minuten verlängert, war angesichts der Verhältnisse eine echte Herausforderung. Doch Marco und Thomas sicherten sich mit den Startplätzen fünf beziehungsweise sechs sehr gute Ausgangspositionen für das letzte Saisonrennen der Deutschen GT-Meisterschaft. Das für Thomas aber schon nach wenigen Metern beendet war. Er wurde unverschuldet in eine Kollision verwickelt und musste mit seinem beschädigten Wagen in die Box fahren und das Rennen aufgeben. Christian kam so überhaupt nicht zum Einsatz. Wegen eines weiteren Unfalls wurde das Rennen anschließend mit der Roten Flagge unterbrochen. Beim Restart ging dann alles gut, Marco übergab als Vierter an Joel. Der sah sich seine Vorderleute aber nur kurz an und überholte mit einer sehenswerten Aktion in der Kurvenkombination nach Start und Ziel gleich zwei Konkurrenten und nistete sich auf dem zweiten Platz ein, den er dann auch bis ins Ziel souverän verteidigen konnte.
Christian Engelhart: „Zu heute gibt es von meiner Seite aus nicht viel zu sagen. Zur Saison aber schon. Es war ein turbulentes Jahr. Zu Beginn hatten wir mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber in der zweiten Saisonhälfte haben wir einen tollen Turnaround hingelegt und gezeigt, was wir können. Wir waren in den letzten sechs Rennen immer in den Kampf ums Podium involviert. Eine Leistung, auf die wir stolz sein können. Es hat mit den Ergebnissen nicht immer so geklappt, wie es hätte sein sollen, aber letztendlich konnten wir gestern noch einmal auf dem Podium stehen und damit die Saison positiv beenden.“
Thomas Preining: „Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Das Rennen hatte gut angefangen, ich konnte beim Start zwei Positionen gutmachen. Wir waren ganz sicher auf Podiumskurs, leider wurden wir dann unverschuldet aus dem Rennen gerissen. Heute war viel drin. Aber so kann Rennsport sein.“
Joel Eriksson: „Was für ein Tag, was für ein Wochenende. Gestern hatten wir viel Pech im Rennen, für heute haben wir alles resettet. Marco hat heute Morgen bei schwierigen Bedingungen ein tolles Qualifying gefahren und unser Auto auf Platz fünf gestellt. Das hilft enorm, denn im GT Masters ist es immer besser, vorne zu starten. Weiter hinten gibt es oft ein großes Durcheinander. Im Rennen hatte er einen super Stint. Vor mir haben sich dann ein Porsche und ein Lamborghini bekämpft und ich habe auf die Gelegenheit gewartet, beide zu überholen. Die erste Gelegenheit habe ich dann auch gleich genutzt und war Zweiter. Es war ein bisschen riskant, aber ich habe eine Lücke gesehen und habe es geschafft. Gegen Ende des Rennens habe ich dann vor allem auf die Reifen aufgepasst. Ein großer Dank geht ans Team, seit Lausitzring hatten wir an jedem Wochenende eine super Pace, alle haben einen tollen Job gemacht.“
Marco Holzer: „Das Quali hat schon gut angefangen mit Platz fünf. Leider waren wir im Verkehr nicht ganz optimal, es wäre sonst vielleicht noch weiter nach vorn gegangen. Aber P5 war okay. Die beiden ersten Runden war es schwierig, bei der Kälte die Reifen auf Temperatur zu bringen. In Turn 1 hatte ich eine Berührung, konnte mich aber aus dem Gröbsten heraushalten und auf P4 an Joel übergeben. Der ist dann auch ein mega Rennen gefahren mit dem klasse Überholmanöver. Ich danke dem gesamten KÜS Team Bernhard, das Auto war von Donnerstag an immer top. Ich bin überglücklich, dass wir mit Platz zwei in die Winterpause gehen.“
Teamchef Timo Bernhard: „Ein tolles Ergebnis mit Platz drei gestern für unsere Startnummer 75 und heute Rang zwei mit unserer #74. Vom Speed her hätten wir bestimmt auch ein Rennen gewinnen können. Leider hat Maro Engel unsere #75 mit Thomas schon in der dritten Kurve abgeschossen und in einen anderen Konkurrenten gedrückt, damit war ein Auto schnell draußen. Die #74 hat dann mit einer starken Leistung die Kohlen aus dem Feuer geholt, Marco und Joel haben Platz zwei nach Hause gefahren. Wir hatten zu Beginn keine einfache Saison, aber in der zweiten Saisonhälfte ist der Knoten geplatzt mit vier Podien und mehreren Top-Fünf-Platzierungen. Vielen Dank an jeden Einzelnen im Team, ganz besonders auch an meine Eltern und meine Familie, sowie an alle Fahrer und Partner, die das zusammen mit uns geschafft haben. Das war richtig stark.“
Fotos: Gruppe C Photography