Leser fragen – Experten antworten: Wertverluste minimieren

Meinen letzten Neuwagen habe ich dank hoher Rabatte sehr günstig bekommen. Allerdings war der Wertverlust beim Verkauf fünf Jahre später enorm. Was muss ich bei meinem nächsten Auto beachten, um solche Verluste zu minimieren?

Antwort von Markus Scherer, KÜS: Wer sich für sein Auto nach einer gewissen Nutzungsdauer einen möglichst hohen Restwert erträumt, sollte bereits bei der Kaufentscheidung und später bei der Nutzung auf einige Dinge achten. Um von vornherein Wertverluste zu minimieren, empfiehlt sich der Kauf sogenannter Restwert-Riesen. Auskunft können hierüber Restwertprognosen von Marktanalysten wie Schwacke geben, die zwischen verschiedenen Marken und Baureihen oft deutliche Unterschiede ausweisen. Wer sich für eine gängige Marke und einen gängigen Typen mit hoher Restwertprognose entscheidet, kann die Chancen für einen möglichst hohen Wiederverkaufswert erhöhen.

Auch bei der Wahl der Ausstattung gibt es einige Faktoren, die Einfluss auf eine spätere Preisfindung beim Verkauf haben. In den verschiedenen Klassen werden von den Kunden unterschiedliche Anforderungen an diese gestellt. Während eine Lederausstattung in der Oberklasse ein Muss ist, hat sie bei Kleinwagen eher keine Relevanz. Generell lässt sich klassenübergreifend sagen, dass Klimaautomatik, Parkhilfen, Sitzheizung, Freisprecheinrichtungen, Tempomat, Navigationssysteme und auch Matrix-LED-Scheinwerfer für den Werterhalt durchaus förderlich sind. Soll heißen, dass Ausstattungen, die beim Großteil der Käuferschaft Anklang finden, sich positiv auf den erreichbaren Verkaufspreis auswirken. Individuelle Ausstattungen und teure Tuningmaßnahmen führen dagegen eher zu größeren Wertverlusten, da vielfach nicht erwünscht, sodass man sicher lieber nach einem anderen Fahrzeug umschaut. Wer beim Neuwagenkauf wählen kann, sollte sich bei der Außenfarbe zudem für gängige Lackierungen wie Schwarz oder Silber entscheiden. Wird hingegen, zum Beispiel, ein exotisches Lila gewählt, kann sich dies deutlich preismindernd auswirken. Außerdem kann sich die Mehrinvestition in einen Metallic-Lack (meist aufpreispflichtig) langfristig betrachtet lohnen.

Den Wertverlust beeinflusst auch die Nutzungsdauer eines Fahrzeugs. Wenn Sie sich alle fünf Jahre einen Neuwagen zulegen, wird der Preisverfall jedes Mal relativ gesehen hoch sein. Behält man sein Auto hingegen 15 oder 20 Jahre, wird man am Ende hierfür möglicherweise nur noch den Materialwert bekommen, doch der Wertverlust pro Monat fällt dann deutlich niedriger aus.

Der Zustand eines Fahrzeugs kann sich erheblich auf den Wiederverkaufswert auswirken. Wurde es pfleglich behandelt, merkt dies auch ein Käufer. Entsprechend wird es sich am Ende auszahlen, wenn der Wagen von Zeit zu Zeit außen und innen gründlich gereinigt wurde. Gepflegte Garagenfahrzeuge sind selbstredend die begehrtesten. Lackschäden außen, Flecken auf den Polstern sowie strenge Gerüche innen sind hinderlich und sollten, wenn vorhanden, besser entfernt werden. Raucher sind zudem gut beraten, ihrem Laster zumindest nicht im Fahrzeug zu frönen. Und natürlich ist auch der technische Zustand entscheidend. Wurden alle Inspektionen ausgeführt und sind dokumentiert und außerdem die Verschleißteile in tadellosem Zustand, lassen sich leichthin ein paar Jahre wett machen.

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