Mercedes eActros: Leise und ladefreundlich

Im Herbst startet die Serienproduktion des batterieelektrisch angetriebenen Mercedes Actros. Der elektrische Lkw ist für den schweren Verteilerverkehr gedacht und wird als 2- oder 3-Achser angeboten. Die Reichweite beträgt maximal 400 Kilometer.

Die Antriebseinheit des eActros besteht aus einer elektrischen Starrachse mit zwei integrierten Elektromotoren und Zwei-Gang-Getriebe. Die E-Motoren sind flüssigkeitsgekühlt. Ihre Dauerleistung kommt auf 330 kW/449 PS, in der Spitze sind 400 kW/544 PS möglich.

Zur Wahl stehen zwei Akku-Pakete. Der große Akku fasst 420 kWh und soll eine Reichweite von bis 400 Kilometern möglich machen. Der kleinere, 315 kWh starke Akku ist für bis zu 300 Kilometer gut. Geladen wird mit bis zu 160 kW. Der Fahrer bekommt im Multimedia-Display Angaben zum Ladezustand der Batterien, zur verbleibenden Reichweite sowie den aktuellen und durchschnittlichen Energieverbrauch. Außerdem bietet Mercedes digitale Flottenmanagementlösungen für eine effiziente Nutzung und eine Beratung für den Aufbau der geeigneten Infrastruktur samt Ladelösungen mit Hard- und Software. an.

Als Solo-Fahrzeug hat der eActros als 2-Achser ein zulässiges Gesamtgewicht von 19 Tonnen, der 3-Achser von 27 Tonnen. Wird der 3-Achser mit Anhänger eingesetzt, ist ein Gesamtgewicht von bis zu 40 Tonnen zulässig. Die vom Gewicht des Anhängers und Aufbau abhängige Nutzlast beträgt beim 3-Achser zwischen 16,6 und 17,7 Tonnen, der 2-Achser kommt auf rund 10,6 Tonnen. Damit liegt die Nutzlast zwischen rund 500 Kilogramm bis zu einer Tonne unter der eines vergleichbaren Lkw mit Diesel-Antrieb.

Der eActros verfügt serienmäßig unter anderem über das Acoustic-Vehicle-Alerting System (AVA), das mit Warngeräuschen Fußgänger und Radfahrer auf den Elektro-Lkw aufmerksam machen. Zudem hat der Lkw den Abbiege-Assistenten „S1R“ an Bord. Dieser warnt den Fahrer beim Rechtsabbiegen vor Fahrradfahrern oder Fußgängern, die sich im toten Winkel befinden und leitet bei gefährlichen Abbiegesituation bis zu einer Abbiegegeschwindigkeit von 20 km/h eine automatisierte Bremsung bis zum Stillstand des Fahrzeugs ein.

Der eActros, der in Wörth vom Band läuft, kostet rund dreimal soviel wie ein vergleichbarer konventioneller Actros. Die höheren Kosten relativieren sich durch stattliche Fördermaßnahmen sowie durch geringere Unterhaltskosten. Vorteile bringen zudem die Möglichkeiten von Nachtanlieferungen und die Einfahrt in Innenstädten, in denen es Dieselfahrverbote gibt.

Nach oben scrollen