So wird das Jubiläumsmodell zum runden Geburtstag vor allem in den USA, Südafrika, Australien und Asien seine künftigen Besitzer erfreuen. Allerdings – die äußeren Abmessungen von 5,21 Metern Länge und einer Bar-Tanzflächen-Breite von 2,26 würden den neuen Patrol innerhalb Europas mit teils klassisch-engen Fahrbahnen und Parkhäusern viel zu sehr in seiner Freiheit einschnüren. Dass er als einer der Ur-Repräsentanten der echten 4×4-Szene besonders bei den Söhnen der Wüste beliebt ist, macht Sinn. Zudem ist der neue Patrol sehr luxuriös in weichem Leder ausgekleidet, verwöhnt mit sanft agierendem Fahrwerk (Federn und Dämpfer) und Patz für sieben Insassen, die sich zudem über eine BOSE-Soundanlage mit 13 Lautsprechern freuen.
Und dennoch: Der neue Patrol bleibt ein ausgemachter Offroader, der sich dank seiner urigen Leistung mit über 400 PS und vor allem den 560 Nm Drehmoment aus allen Problemlagen souverän heraushalten kann. Sein neues Design ist ziemlich nahe angelehnt an die von US-Amerikanern favorisierten mächtigen Frontpartien mit steilem Kühler und großer Fronthaube. Nicht unbedingt der Geschmack der Europäer. „Mehr cruisen als ballern“ ist hier die Devise. Eher Marathon als Sprint. Auch für Offroad-Touren, egal wo auf dieser Welt, ist der neue große Patrol nur bedingt einzusetzen, da ihm hier seine eigenen Dimensionen – fast wörtlich – ständig im Wege stehen. Wie gesagt: Pampas und Wüsten sind sein Revier. Und die nächste Tankstelle sollte nicht in allzu weiter Entfernung auftauchen. Der Benzinverbrauch ist „königlich“ – je nach Fahrweise genehmigt sich der Fast-Dreitonner gute 16-18 Liter. Wenn’s denn reicht.
So oder so: Der neue Nissan Patrol hat Charakter, wie schon die Erstauflage vor fast 70 Jahren.
Bilder: Nissan Motorpress (ZA)