Optisch halten sich die Modifikationen im Rahmen. Am auffälligsten sind die Retuschen an der Front mit den neuen schmaleren LED-Scheinwerfern und dem breiteren Kühlergrill. Äußerlich erscheinen die 4,89 Meter lange Limousine und der zehn Zentimeter längere Kombi jetzt niedriger und breiter und wirken dadurch dynamischer. Das neue adaptive IntelliLux, in den höheren Ausstattungsversionen serienmäßig, hat jetzt 84 einzelne LED-Elementen pro Scheinwerfer. Als Folge können diese noch präziser und vor allem schneller die Sicht verbessern, ohne vorausfahrende oder entgegenkommende Verkehrsteilnehmer zu blenden.
Die neuen Insignia-Motoren sollen bis zu 18 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen als die Vorgänger. Dazu tragen auch die Verkleidung des Unterbodens und die vollflächige Kühlerjalousien (Aero-Shutter) bei. Dadurch konnte der Luftwiderstandswert des Insignia auf 0,25 sinken. Das Motoren-Portfolio umfasst zunächst einen Turbo-Benziner in zwei Leistungsstufen und zwei Dieselmotoren. Die Normverbrauchswerte der Selbstzünder-Limousine liegen laut Hersteller zwischen 3,8 bis 4,6 Litern. Bei den Turbobenzinern stehen 6,3 bis 7,1 Liter im Datenblatt (NEFZ). Basismotorisierung ist der aus dem Astra bekannte 1,5-Liter-Dreizylinder-Diesel mit 122 PS. Der „kleine“ Selbstzünder erreicht sein maximales Drehmoment von 300 Nm zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen. Darüber rangiert ein Zweiliter-Vierzylinder-Diesel mit 174 PS und einem Drehmoment-Bestwert von 380 Nm, den er zwischen 1500 und 2750 min-1 erreicht. Erfahrung: Der große Diesel bietet Drehmoment und satten Durchzug in jeder Situation. Die Fahrleistungen im Kombi mit Automatik – 222 km/h Spitze, 0 bis 100 km/h in 9,1 Sekunden – sind zufriedenstellend. Ebenso der Normverbrauch mit 5,0 bis 5,7 Litern. Auf ersten Testfahrten rund um Rüsselsheim konnten wir den Wert nicht ganz erreichen, haben ihn aber auch nicht wesentlich überboten. Der Bordcomputer wies 5,9 Liter aus. Die Kraft wird bei beiden Dieselmotoren wahlweise über eine Sechsgang-Schaltung oder eine Achtstufenautomatik auf die Vorderräder gebracht.
Auf der Benzinerseite steht ein Zweiliter-Turbobenziner in den Leistungsstufen 200 beziehungsweise 230 PS (GSi) zur Wahl, die ersten Opel-Motoren mit Zylinderabschaltung. Liegt nur wenig Last an, schaltet die variable Nockenwellensteuerung zwei Zylinder aus und reduziert damit den Benzinkonsum wesentlich. So verbraucht der 200 PS starke Insignia Grand Sport, der ein Drehmoment-Bestwert von 350 Nm zwischen 1500 und 4000 min-1 bietet, im Schnitt laut Hersteller 7,3 bis 7,6 Liter Benzin pro 100 Kilometer (WLTP), der Kombi-Wert liegt um 0,2 Liter über dem der Limousine. Die Kraft wird ausschließlich mit einer neuen Neungang-Automatik, die präzise schaltet, auf die Räder gebracht. Beide Vierzylinder haben einen Drehmoment-Bestwert von 350 Nm, den sie zwischen 1500 und 4000 Umdrehungen erreichen. Der serienmäßige Allradantrieb des 230 PS starken Insignia GSi ist nicht permanent, sondern muss zugeschaltet werden. Bei dem 4×4-System ersetzen zwei Lamellenkupplungen an der Hinterachse ein konventionelles Differenzial.
Erstes Fazit: Der Opel Insignia hat an Attraktivität gewonnen. Dazu tragen neben dem guten Fahrwerk mit dem man sanft durch Kurven surfen kann, auch die verbrauchsgünstigeren Motoren mit angenehmer Zugkraft-Charakteristik bei. Bei den deutschen Händlern stehen die neuen Insignia-Modelle, die bereits jetzt bestellbar sind, ab Ende September.
Fotos: Opel