Land Rover Defender: Hardtop-Comeback

Land Rover hatte im September 2019 die neuen Defender-Modelle vorgestellt, die die Nachfolge der Klassiker Defender 90 (kurze Version) und Defender 110 (lange Version) einläuteten. Die Modellnamen wurden beibehalten. Schon kurz danach entschieden die Ingenieure und Designer, eine alte Tradition aus dem Jahr 1950 wiederzubeleben: Die Geländewagen-Familie der Defender sollte um Versionen mit aufgesetzten Hardtops ergänzt werden, um den Nutzungs- und Einsatzbereich des Geländegängers zu erweitern.

Das aus Metall gefertigte Hardtop reicht etwa ab der Fahrzeugmitte nach hinten und bildet zugleich den Abschluss der Karosserie. Das gilt für beide Versionen, die kurze und die lange, bei denen die zweite (Defender 90) und die dritte (Defender 110) Sitzreihe entfallen. Ins Pflichtenheft hatten sich die Entwickler unter anderem geschrieben, die klassischen Tugenden der Defender-Familie beizubehalten. Die moderne digitale Elektronik kam helfend dazu: So wird das hausinterne „Terrain Response-2-System“, mit dessen Hilfe nahezu alle Geländewidrigkeiten gemeistert werden können, auch dazu benutzt: Die Wat-Tiefe von enormen 900 Millimetern so zu berechnen und zu limitieren, dass Fahrer und Passagiere allemal sicher durch tiefes nasses Geläuf geführt werden. Eine durchaus vertrauensbildende Maßnahme.

Dass die Bodenfreiheit mit 291 Millimetern einen Topwert in der Branche darstellt, wird gerne akzeptiert, zumal die mögliche erhöhte Zuladung ja auch mehr Gewicht mitbringt. Die Anhängelast liegt beim szenenüblichen Topwert von 3.500 Kilogramm. Nick Collin, bei Land Rover verantwortlich für die Entwicklung dieser Modellfamilie: „Unser Ziel war es, einen Defender-Geländegänger mit all seinen ursprünglichen Technik-Qualitäten mit einer Hardtop-Variante zu koppeln, die die Einsatzbereiche im kommerziellen Sektor spürbar erweitert“. Die finale Entwicklung bei „Land Rover Special Vehicle Operations“ ist wesentlich abgeschlossen.

In die Defender-Familie integriert sind natürlich auch die neuesten digitalen und elektronischen Features im Kommunikationsbereich, wozu auch eine 3-D-Kamera zählt, die dem Fahrer stets die äußeren Verhältnisse vor, hinter, neben und unter dem Fahrzeug vermittelt. So wirkt der Defender zwar etwas überladen mit Technik und rein äußerlich eher wie ein „Hybrid“ (Zwitter), hat aber von seinen früheren und aktuellen Qualitäten nichts verloren. Im Gegenteil. Aber wie die neuen Varianten beim Kunden ankommen, das wird erst das Jahr 2021 zeigen. Die Vorstellung der neuen Generation ist für das Jahresende 2020 fest eingeplant.

Fotos: Media Land Rover (DE), Land Rover motorpress.co.za

Text: Frank Nüssel

Nach oben scrollen