Ihre Blütezeit erlebte die Marke in der 50er-Jahre-Zeit mit dem Nachbau von BMW-Vorkriegsmodellen. Das seit 1960 privat geführte Unternehmen produzierte über Jahrzehnte in kleiner Zahl technisch veraltete und verschroben wirkende Luxus- und Sportwagen. Dabei bewegte sich die gerne zum Mythos verklärte Marke oftmals am Rande des Ruins. 2011 folgten dann eine Insolvenz und die Übernahme durch den Investor Kamkorp Autokraft. Der neue Eigner kündigte unter anderem die Einführung neuer Modelle mit Hybrid- und Elektroantrieben an. 2016 wurde sogar ein vielbeachteter Roadster namens Bullet (Fotos) mit konventioneller Antriebstechnik vorgestellt. Dessen Produktion, für 2017 angekündigt, lief allerdings nie an.
Nunmehr ist klar, dass es auch künftig keinen Bullet geben wird und andere Geschäftsbereiche von Bristol – etwa die Restaurierung und der Verkauf alter Fahrzeuge – ebenfalls nicht mehr fortgeführt werden. Bereits Ende 2019 hat Bristol Cars Insolvenzantrag gestellt. Die Suche nach einem neuen Investor blieb ohne Erfolg. Ende Februar ordnete deshalb ein britisches Gericht die Veräußerung verbleibender Vermögenswerte an, um Gläubiger zu bedienen. Beauftragt mit der Liquidation wurde die Frost Group Limited, die damit einen finalen Strich unter ein traditionsreiches und zudem skurriles Kapitel des britischen Autobaus ziehen wird.
Fotos: Bristol Cars