Das Segment der mittelgroßen SUV ist in Deutschland traditionell eher schmal besetzt. Zu den Traditionsmodellen zählt der Nissan X-Trail, der in der noch aktuellen Generation endgültig vom Offroader zum geräumigen Familienmobil geworden ist. Die Neuauflage orientiert sich stark am Technikbruder Qashqai, addiert aber noch eine dritte Sitzreihe und einen größeren Laderaum. Viel Neuheiten-Konkurrenz droht dem Nissan im kommenden Jahr nicht, möglicherweise jedoch schickt Kia die Neuauflage des Sorento ins Rennen. Vielleicht sogar mit Brennstoffzellentechnik an Bord.
Oberklasse
Der Explorer schließt das Ford-Angebot der SUV nach oben ab. Er fährt mit 5,05 Metern Länge in der Klasse von Audi Q7, BMW X5 und Mercedes GLE, dürfte aber deutlich günstiger zu haben sein (ab 74.000 Euro). Zumindest, wenn man Ausstattung und Antrieb in Relation setzt. Letzterer ist immer ein 331 kW/450 PS starker Plug-in-Hybrid, gekoppelt an Allradantrieb und Automatik. Bei allen Explorer-Modellen ist – neben großen 20-Zoll-Rädern – eine umfangreiche Sicherheitsausstattung Serie. Unter anderem sind immer ein Parkassistent, die Notbremsfunktion (auch beim Rückwärtsfahren), der Abstands-Tempomat mit Stop-and-Go-Funktion, Tempolimit-Erkennung und Spurhalter und ein Ausweichassistent, der mit gezielter Lenkunterstützung spontane Spurwechsel sicherer machen soll, an Bord.
Während sich der Ford trotz seines Preises verkaufen muss, braucht ein anderes Oberklasse-SUV weniger finanzielle Rücksicht zu nehmen. Als einer der letzten Sportwagenhersteller hat sich Aston Martin bislang dem Trend zum SUV verweigert. Damit ist es im zweiten Quartal 2020 vorbei, wenn der DBX an den Start geht und gegen Porsche Cayenne Turbo oder Lamborghini Urus antritt. Mit dem von Mercedes-AMG zugelieferten 4,0-Liter-V8 und 405 kW/550 PS nebst Neungang-Automatik und natürlich Allradantrieb fährt er in einer ähnlichen Leistungsklasse, die Preisliste für den Allrader startet bei knapp 200.000 Euro und damit ebenfalls in ähnlichen Gefilden.
Geländewagen
Während das SUV-Segment immer weiter wächst, ist die Klasse der echten Geländewagen eher in umgekehrte Richtung unterwegs. Zu den letzten Vertretern zählt das Offroad-Urgestein Defender, das dank einer Neuauflage 70 Jahre nach seinem Debüt wieder jung und modern wirkt. Puristen werden den neuen Pkw-haften Stil hassen, SUV-Fahrer mit Sinn für Handfestes dürften ihn lieben. Die Änderungen sind nicht nur optischer Natur: Die neue Generation nutzt anstelle eines robusten Leiterrahmens eine selbsttragende Aluminium-Karosserie, die speziell für den Einsatz im harten Gelände weiterentwickelt wurde, eine Luftfederung soll sich dank elektronischer Regelung auf jeden Untergrund einstellen und nicht zuletzt auf befestigten Straßen für Komfort sorgen. Das Motorenangebot umfasst je zwei Benzin- und Dieselmotoren zwischen 147 kW/200 PS und 294 kW/400 PS, die Preise beginnen im Frühjahr bei 49.700 Euro (dreitüriger Defender 90) und 55.600 Euro (fünftüriger Defender 110).
Fotos: Aston Martin, Ford, Land Rover, Nissan