Triumph Tiger 900: Auf dem Sprung

Die Modellbezeichnung Tiger ist eine mit Geschichte: Schon 1936 hatte die englische Motorradmarke ein Modell mit diesem Namen im Programm. Die erste Tiger der Neuzeit, eine Reiseenduro, erschien 1993 – und zwar als Tiger 900. Sie wurde im Lauf der folgenden 25 Jahre zur immer leistungsfähigeren Großenduro weiterentwickelt; Vorbild war die BMW R 1100 GS mit ihren im Lauf der Jahre stets wachsenden Versionen. Seit 2010 gab es dann wieder eine „kleine Tiger“, die 800. Sie läuft jetzt aus und wird ab Februar durch eine Tiger 900 ersetzt, die der Hersteller in fünf Varianten anbietet. Verglichen mit der Vorgängerin ist das neue Modell leistungsstärker, etwas leichter und erfüllt natürlich die demnächst in Kraft tretenden neuen Umweltstandards. Nur der Preis für die Standardversion Tiger 900 ist bereits bekannt; er liegt bei 11.350 Euro. Die Preise der in Deutschland wohl weitaus stärker gefragten Modelle GT und Rally samt ihrer Pro-Varianten werden erst im neuen Jahr bekanntgegeben.

Der Antrieb aller fünf Versionen erfolgt durch einen neu entwickelten, 888 Kubikzentimeter großen Dreizylinder-Reihenmotor, dessen Leistung stets 70 kW/95 PS bei 8.750 U/min beträgt. Sein maximales Drehmoment von 87 Nm gibt das Triebwerk bei 7.250 U/min ab. Weil die Leistungskurven anders verlaufen als beim hubraumschwächeren Vorgängermodell, steht in den meistgenutzten Drehzahlbereichen ein Leistungsplus von fast zehn Prozent zur Verfügung. Die Kraftübertragung zum Hinterrad erfolgt wie beim Vormodell über eine Kette, doch gibt es beim Getriebe künftig eine Wahlmöglichkeit: Die Pro-Versionen der Tiger 900 verfügen über einen neu entwickelten Schaltassistenten, der das Betätigen der Kupplung beim Gangwechsel überflüssig macht.

Triumph hat für die höherwertigeren Versionen ein neues TFT-Display entwickelt. Es ist 7 Zoll groß, bietet vier verschiedene Darstellungs-Stile und soll nun selbst in  praller Sonne nicht mehr reflektieren. Das Smartphone kann eingebunden werden, zudem gibt es eine Steuerung für eine GoPro-Kamera. Über das TFT-Display kann der Fahrer auch unter bis zu sechs Fahrmodi wählen. Die Steuerung des Kurven-ABS und der Traktionskontrolle erfolgt mit Hilfe eines Sechsachsen-Sensors, er ist im Basismodell aber nicht enthalten. Alle Versionen verfügen aber über eine vollständige LED-Beleuchtung inklusive Tagfahrlicht. Bei den höherwertigen Ausstattungsversionen gibt es künftig hinterleuchtete Lenkerschalter, einen 5-Wege-Joystick, einen Tempomat sowie Heizgriffe serienmäßig. Die Pro-Versionen verfügen zusätzlich über eine Sitzheizung und ein Reifendruck-Kontrollsystem.

Um auch Besitzern des A2-Führerscheins das Tiger-Fahren zu ermöglichen, gibt es einen Umrüst-Kit auf 35 kW/48 PS. Auch eine Variante mit um fünf Zentimeter reduzierter Sitzhöhe ist im Angebot. Als Zubehör gibt es neue Koffersets, die zusammen mit dem Spezialhersteller Givi entwickelt wurden.

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