Etwa 22 Prozent der Deutschen leiden unter Heuschnupfen. Knapp die Hälfte nutzt dann rezeptfreie (48 Prozent) und etwa jeder Vierte (25 Prozent) verschreibungspflichtige Medikamente (YouGov 2017). „Solche Anti-Allergie-Präparate, aber auch Antiepileptika, Psychopharmaka und einige Schmerzmittel können die kognitive Leistungsfähigkeit einschränken, latente Müdigkeit hervorrufen und so auch die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen“, erklärt Dr. Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM).
Wer rezeptfreie oder verschreibungspflichtige Medikamente einnimmt, sollte daher mögliche Einflüsse auf die eigene Fahrtüchtigkeit genauso wie eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bei einem Arzt, einer Ärztin oder in einer Apotheke abklären. Dies ist speziell vor der ersten Anwendung, bei einer Dosissteigerung, bei einer Umstellung oder beim Absetzen von Medikamenten wichtig. Wer beim Autofahren dennoch Müdigkeitsanzeichen wie häufiges Gähnen oder schwere Augenlider bemerkt, sollte dringend eine Pause einlegen. Diese empfiehlt sich mit etwas Bewegung zur Kreislaufaktivierung oder mit einem Kurzschlaf von zehn bis 20 Minuten zu kombinieren. „Dazu am besten einen Wecker stellen, die Rückenlehne zurückstellen, die Augen schließen und langsam zur Ruhe kommen“, rät Anna-Sophie Börries, Projektleiterin der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“ beim DVR.
Die KÜS ist Mitglied im DVR und unterstützt sein Anliegen nachrdrücklich.
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