Kronprinz Abdulaziz Al Saud, höchster Minister für Sport im Lande, hat mit den Verantwortlichen des Veranstalters ASO aus Frankreich bereits ganze Arbeit geleistet: Infrastruktur in groben Zügen und eine Route, die vom 05. bis 17. Januar 2020 den Teilnehmern alles abverlangen wird an Kondition, Fahrkönnen und Cleverness. ASO-Renndirektor David Castera, der noch Anfang dieses Jahres bei Stéphane Peterhansel im Mini Buggy von X-raid auf dem heißen Sitz fungierte und ohnehin ein versierter und mit allen Wassern gewaschener Racer ist, befuhr mit dem Kronprinzen und anderen Mitorganisatoren die Strecke. Er zeigte sich begeistert von Land und Leuten. Startort wird die 3,5-Millionen-Einwohner-Hafenstadt Djiddah am Roten Meer sein. Zuvor sind knapp drei Tage für die Homologation der Fahrzeuge, Startnummern-Ausgabe und andere Checks vorgesehen. Mit Kurs Nord-Nordwest geht es dann vorbei an den Heiligen Städten Medina und Mekka in eine große Schleife, die dann nach Ost-Südost weist. In der Landeshauptstadt Riyad (Riad) wird dann der Ruhetag stattfinden, bevor es weiter bis an den nördlichen Rand der „Großen Arabischen Wüste“ im Süden der Halbinsel geht. Von dort führt die Strecke wieder nach West-Nordwest und in den Norden in einer Schleife, bis dann am 17. Januar das Ziel in der noch relativ jungen und modernen Großstadt Al-Qiddiyah erreicht ist, nur etwa 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Riyad.
Giniel de Villiers, Toyota Gazoo-Werksfahrer, bereits einmal Dakar-Sieger in Afrika, meinte dazu: „Ein Riesenland, sicher ein tolles Rennen. Ich weiß, dass es Berge gibt, schwierige Schotterstrecken, Sand, soweit das Auge blickt. Ein typisches Wüstenrennen. Genau das ist der Spirit der Dakar, wie ihn der Gründer vor gut 40 Jahren, Thierry Sabine, einstmals beschworen hatte“. Und Nani Roma, zweifacher Dakarsieger auf dem Motorrad (Afrika) und Auto-Sieger in Südamerika (Mini JCW), sagte uns: „Als ich die ersten Bilder sah aus Saudi Arabien, dachte ich, wir seien am „Elephant Rock“ in Mauretanien (Afrika-Dakar). Engste Felsenschluchten, tiefer Sand und hartes Gestein. Anspruchsvoll … sehr anspruchsvoll!“
So scheinen die Landschaftsstrukturen auf der Arabischen Halbinsel doch mehr der ehemaligen klassischen Afrika-Dakar zu ähneln als den Strecken in Südamerika. Das Klima gilt zu der Zeit im Januar als recht human-maßvoll, tropische oder gar subtropische Verhältnisse dürften außen vor bleiben. Also: Wohl heiß, aber sehr trocken. Auf keinen Fall wird es Eis und Schnee geben, wie es in Bolivien der Fall war. Und die Höhen Boliviens und Paraguays bis zu 4000 Metern werden auch bei weitem nicht erreicht. Ein neuer Wind wird die Dakar ab 2020 „zeichnen“. Für die Dakarsieger, die schon in Afrika und in Südamerika gewonnen haben (vor allem Roma und Peterhansel), wird das den Ehrgeiz nochmals erhöhen, auch in Saudi Arabien zu gewinnen.
Fotos: Veranstalter und Teams