Jenseits der Landesgrenzen ist vor allem der Palingsound aus den Niederlanden berühmt geworden – eingängige Popsongs eben. Oder Liedermacher, allen voran Herman van Veen. Dass hier auch ein weniger eingängiges Genre seit Jahrzehnten vertreten ist, gerät darüber schon mal in Vergessenheit: Die Rede ist vom Progressive Rock, und hier fällt dann rasch der Name Kayak: Die 1972 gegründete Band hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, kaum verwunderlich nach so langer Zeit – aber eine sehr spannende offenbar vor sich.
Seventeen – 17 – auf so viele Alben hat es die Gruppe bisher gebracht, und so schlicht erklärt sich der Titel. In teils neuer Besetzung liefern sie einerseits altbekannt komplexe Werke, teils bekannt wuchtig arrangiert, also gewissermaßen alten – guten! – Wein in neuen Fässern, vor allem La Peregrina. Dann mögen sie es aber auch – und das ist neu – gradlinig rockig, und manche Titel haben tatsächlich Ohrwurmcharakter. Aber nein, das ist kein Palingsound – ihrem Genre sind sie doch treu geblieben.
Das weckt Erinnerungen an die Siebziger, als Namen wie Yes, Kansas oder – aus Deutschland – Can die Szene dominierten und Ekseption eben auch Furore machten. Man mag sich auch an das frühe Electric Light Orchestra erinnert fühlen…wer diese Richtung mag, wird am Neustart von Kayak seine Freude haben.
Kayak: Seventeen (Inside Out)