CD-Tipp – Seger: I Knew You When

Beitragsbild
Foto 1

Das Cover macht stutzig: Bob Seger mag der abgebildete junge Kerl sein, aber das ist doch keine aktuelle Aufnahme? Ersteres stimmt, zweiteres nicht. Das Foto zeigt den Sänger anno 1966. Genau in dem Jahr hat er Glenn Frey von den Eagles kennen gelernt, mit dem er bis zu dessen Tod 2016 befreundet blieb. Ihm ist das Album gewidmet, weswegen man sich die Deluxe Edition gönnen sollte, die als einen der Bonustitel den Glenn Song enthält.

Andere Rockstars seiner Generation sind hierzulande kommerziell erfolgreicher gewesen. Ein Chartstürmer war Bob Seger in Deutschland nicht, Verkäufe in Millionenhöhe gehören dennoch zu seiner Bilanz weltweit. Immerhin: Dem Durchbruch 1978 mit Still The Same folgten respektable Notierungen mit Shame On The Moon und The Fire Inside. Seine Fangemeinde hält dem heute 72-jährigen ihre Treue. Aus gutem Grund.

I Knew You When bietet die Seger-typische Mischung aus Rock und Balladen – man bekommt vielleicht einen unvollständigen Eindruck von ihm dadurch, dass seine größten Hits ausschließlich Balladen waren. Hier aber ist der melancholische Grundton eindeutig dominierend, mag es Altersweisheit sein oder eben der Hintergrund, dass er einen verstorbenen Freund gleichsam betrauert. Dazu passen zwei Titel von Kollegen, die Bob Seger in seiner Version einspielt – Busload Of Faith stammt von Lou Reed, Democracy von Leonard Cohen. Und beide sind ja bis heute Repräsentanten der ernsteren Seite populärer Musik.

Bob Seger: I Knew You When. (Capitol)

Nach oben scrollen