CD-Tipp – Sulke: Liebe ist nichts für Anfänger

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Vorweggenommen hat er ihn schon 1982 – den Titel seines aktuellen Albums: Damals hat ihm die Angebetete namens Uschi vorgelebt, dass Liebe nichts für Anfänger ist. Unvergessen Stephan Sulkes Bitte Uschi, mach kein' Quatsch, Uschi, komm sei lieb zu mir. Mochte die Dame freilich noch so kapriziös und anstrengend feministisch sein – Stephan Sulke hat sie seinerzeit zur ZDF-Hitparade gebracht und ihm seinen bis heute größten Hit beschert.

Es ist jene Mischung zwischen Ironie, Zuspitzung und Klarheit, die einen auch bei Sulkes neuestem Werk an die Herzdame von damals denken lässt. 73 Jahre alt ist er mittlerweile, trotz einiger Evergreens den Status des Geheimtipps nie wirklich losgeworden und hat sich alle Qualitäten bewahrt, die ihm eine über 40-jährige erfolgreiche Karriere bescherten.

Als Rudi Carell ihn damals ankündigte, 1976, debütierte er mit Lotte, dem melancholischen Abgesang auf eine große Liebe, den die realistische Ironie davor bewahrte, kitschig zu werden. Und genau so ist sein neues Album geworden: Edelmetallalter folgt der Erkenntnis, dass viele alt werden wollen, es aber nicht sein, das hat bei Sulke richtige, echte Komik und melodisch sogar das Zeug zum Gassenhauer. Ich brauch dich sowieso nicht mehr so ist ein Abgesang wie seinerzeit Lotte – nur um einiges sarkastischer. Und ein Titel wie Blöde braucht keine weitere Erläuterung…

Wenn jemand mit über 70 nach längerer Pause wieder etwas veröffentlicht, nennt man es gerne Alterswerk. Stimmt im Falle von Sulke einerseits, wenn er sich den bilanzierenden Rückblick gönnt, stimmt andererseits aber auch ganz und gar nicht, weil er sich durchweg in Top-Form präsentiert. Als bereite er gerade sein TV-Debüt vor.

Stephan Sulke: Liebe ist nichts für Anfänger. (Staatsakt)

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