Wie – schon wieder die gefühlt tausendste Wiederveröffentlichung eines 40 Jahre alten Werks?
Nein! Zwar ist es tatsächlich (unglaubliche) 40 Jahre her, dass Jean-Michel Jarre sein Oxygene veröffentlichte. Damals ein Pionier der elektronischen Instrumentalmusik, Referenz-LP (CDs kamen erst später) für High-End-Anlagen. Aber nach diesen 40 Jahren erst veröffentlicht er den Abschluss des auf drei Teile angelegten Werks. Dies übrigens mit mathematischer Genauigkeit – Teil 2 erschien nach 20 Jahren, Teil 3 also nach weiteren 20.
Was so aufwändig klingt, was ganze Klangwelten erzeugt, beim Hören die eigene Phantasie anregt, sogar als Entspannungsmusik denkbar ist – entstand in Wahrheit unter minimalistischen Bedingungen, mit einem 8-Spur-Tonbandgerät und nur wenigen Instrumenten.
Das war damals innovativ – und ist es heute wieder. Denn Jean-Michel Jarre hat die Vielfalt der heutigen Möglichkeiten schlicht ignoriert und sich für den dritten Teil an das Rezept von 1976 gehalten.
Neben der CD Oxygene 3 gibt es auch das komplette Werk auf CDs und LPs, dazu ein Buch, das – in englischer Sprache – die Entstehungsgeschichte dokumentiert. Die Luxusedition schlägt mit rund 140 Euro zu Buche – also ein typisches (Weihnachts)geschenk für Fans.
Jean-Michel Jarre: Oxygene 3 und Oxygene 3 – 40th Anniversary Edition (Sony)