Die kleine BMW-Tochter Mini hat ihre Pläne längst ins Archiv verbannt, das legendäre Minimal-Auto Moke neu aufzulegen. Der tür- und dachlose Viersitzer mit den Sitzen nach Campingart rechnet sich wohl nicht für einen Riesenkonzern. Dabei durfte er gleich in vier Bond-Filmen mitspielen, gilt heute noch in regenarmen Feriengebieten als begehrter Leihwagen für Exkursionen und als ewiger Rivale eines VW Buggy oder Citroën Mehari. Auf dem Pariser Autosalon feiert er jetzt eine Art Wiedergeburt.
Eine kleine französische Firma mit Namen Duprat hat den Winzling nachgebaut und nennt ihn vieldeutig „Nosmoke“. Das steht nicht für ein Rauchverbot im Auto, sondern soll wohl unser („nos“) Moke bedeuten. Der Zusatz Mini darf nicht verwendet werden, da BMW die Namensrechte besitzt.
Der größte Unterschied zum glubschäugigen Original ist unter der Haube versteckt. Der Neuling verfügt über einen 10-kW-Elektromotor, der immerhin für eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h gut ist. Als Reichweite nennen die Schöpfer zwischen 80 und 100 Kilometer. Die Ladezeit soll zwischen sechs und acht Stunden liegen. Die Kosten pro Batteriefüllung beziffern die Firmeneigner mit einem Euro. Derzeit ist noch eine betagte Bleibatterie an Bord, demnächst soll ein moderner Lithium-Ionen-Akku zum Einsatz kommen. Er hält länger und ermöglicht bessere Fahrleistungen.
Der Preis von 15.990 Euro ist allerdings recht beachtlich, bietet der Nosmoke doch wie das bis Anfang der 90er-Jahre gebaute Original eine karge Ausstattung. Im Preis ist aber immerhin ein Stoffdach enthalten, das wie eine Art Plane an Stangen und vier Ecken verbunden wird. Obwohl der Moke einst als Militärfahrzeug konstruiert wurde, fehlt ihm jegliche Geländegängigkeit. Aber für das Cruisen auf den Strandboulevards ist er allemal geeignet. Verkauft wird das Unikum derzeit nur in Frankreich, Luxemburg und der Schweiz. Vorteil: Da er auf all die Komponenten eines Verbrennungsmotors verzichten kann, ist er recht wartungsarm.
Text: Peter Maahn/SP-X
Fotos: Matthias Knödler/SP-X