Elektrisch betriebene Pkw und Zweiräder sind auf unseren Straßen schon fast Alltag. Es gibt aber noch Fahrzeugnischen, die es zu elektrifizieren gilt. In gleich zwei davon will die noch junge US-Firma Nikola Motor vordringen. Sie hat soeben zwei entsprechende Konzepte vorgestellt: den Super-Truck Nikola One und das UTV (Mini-Nutzfahrzeug) Nikola Zero 4×4 electric.
Vor allem der geplante Lastwagen vermag ob seiner Leistungsdaten zu imponieren. Mit 6×6-Antrieb, über 2.000 PS und über 5.000 Newtonmetern Drehmoment dürfte der Koloss selbst schwerste Lasten lässig stemmen. Und das sogar relativ schnell und weit: 30 Sekunden soll der 100-km/h-Sprint dauern, 2.000 Kilometer Reichweite möglich sein. Damit der Truck für diese enorme Distanz auch genügend Strom hat, erzeugt eine Gasturbine hinterm Fahrerhaus die Energie. Laut Nikola Motor ist der Nikola One vergleichsweise effizient, denn der Energiebedarf entspricht einem Verbrauchswert von 15 Litern Sprit auf 100 Kilometer. Ein konventioneller Truck konsumiert gut das Dreifache. Visionär ist man auch beim Versorgungsnetz: Das Gas soll aus heimischer Produktion kommen und ein entsprechendes Gas-Tankstellennetz aufgebaut werden.
Bei den Betriebskosten dürfte der Nikola-Truck durchaus Sparpotenziale bieten, allerdings wird der Kauf nicht billig. Rund 330.000 Euro peilen die Amerikaner für ihren Hightech-Laster an. Kaufen kann man die Zugmaschine noch nicht, aber man kann bereits eine Reservierungsgebühr überweisen. Den ersten 5.000, die sich den Truck reservieren, verspricht Nikola Motor Gratiskraftstoff für 1,6 Millionen Kilometer.
Ebenfalls Reservierungsgebühren kann man für den Nikola Zero überweisen. Wer jetzt 750 Dollar zahlt, kann 5.000 Dollar gegenüber dem regulären Preis von 42.000 Dollar (rund 37.000 Euro) sparen. Für ein E-Mobil ein durchaus üblicher Preis, angesichts der Fahrleistungen sogar ein Schnäppchen. Über 500 PS sollen beim Zero einen Sprint auf Tempo 100 in drei Sekunden erlauben, die Reichweite mit einer Batterieladung 240 Kilometer betragen.
Ob und wann die ambitionierten Stromer von Nikola Motor in den USA auf den Markt kommen, ist ungewiss. In der jüngeren Vergangenheit wurden bereits viele obskure E-Projekte angekündigt, von denen man nichts mehr gehört hat. Immerhin: Der Name Nikola bezieht sich auf Nikola Tesla. Vielleicht ist die Namensgebung ja ein ähnlicher Erfolgsgarant wie bei Tesla Motors.
Text: Spot Press Services/Mario Hommen
Fotos: Nikola Motor/SP-X