Buchtipp – Holzach: Katzengeheimnisse

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Er könnte ein Verwandter von Simon's Cat sein. Vielleicht ist es aber auch eine Sie. Genau der Unterschied ist aber auch völlig unwichtig für das, was der Kater oder die Katze als Held (oder Heldin) dieses Büchleins mitzuteilen hat.

Schon die Zeichnung auf dem Cover unterteilt den Körper des Stubentigers klar in Funktionsbereiche. Kraulzone, Nachtsichtgerät und Vorratskammer haben z. B. eindeutige Aufgaben. Und die verniedlichend klingende Bezeichnung Stubentiger ist gar nicht mal so verkehrt, denn die Zahl der Wohnungskatzen nimmt zu. Für Freigänger wird das Leben, je nachdem, wo der zweibeinige Diener wohnt, bisweilen viel zu gefährlich.

Ob Freigänger oder Wohnungskatze – die Fellnase, die uns hier in die Katzengeheimnisse einweiht, schätzt beide Formen des Daseins, bekennt sich aber im Zweifelsfall ganz klar zu ihren eigenen vier Wänden. Damit es nicht langweilig wird, muss der zweibeinige Diener natürlich genau beobachtet werden. Ah, er stellt einen Korb mit frisch gewaschener Wäsche ab – nix wie rein! Oh, er verlässt das Haus? Schnell noch tschüs sagen – unter Zuhilfenahme der Pfoten und Krallen. Heißt: Komm bald wieder. Und was so alles zum Kratzbaum taugt, ist schon verblüffend. Was macht's da schon, dass einer davon eigentlich als Sessel gedacht war …

Katzen haben ihren ganz eigenen Kopf. Katzenfans wussten das ja immer! Aber was genau in dem Kopf vorgeht und warum – das erklärt Alexander Holzach in Sprechblasen und Zeichnungen exzellent. Soweit man das als Zweibeiner kann – natürlich. Und wie nebenbei ist daraus eine Liebeserklärung an die Vierbeiner geworden, die – wie es hier richtig heißt – eine einzige Fähigkeit nicht haben: Finster dreinschauen, das schaffen sie nicht. Sie lösen immer irgendwie den ach-wie-süß-Impuls aus. Sogar mit ausgefahrenen Krallen.

Alexander Holzach: Katzengeheimnisse. Korsch Verlag; 7,95 Euro.

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