Wenn das Opels nähere Zukunft ist, freuen sich nicht nur die Fans: Die Die Marke mit dem Blitz zeigt auf dem Genfer Automobilsalon (3. bis 13. März) das Sportwagen-Konzept Opel GT. Der kleine, leichte Frontmittelmotor-Flitzer steht gleich in mehrfacher Hinsicht in der Tradition der gleichnamigen Ikone aus dem Jahr 1968. Eine entzückende, nicht übermotorisierte Spaßmaschine in bezahlbarem Preisrahmen wie der Ur-GT könnte daraus entstehen, aber nur vielleicht.
Lange Schnauze, knappes Heck, extrem kurze Überhänge und ein nach hinten gesetztes Passagierabteil mit niedrigem Dach – nach den Proportionen der rund vier Meter kurzen Studie lecken sich Sportwagen-Liebhaber die Finger. Das Coke-Bottle-Design der Ikone ahmt der neue GT nicht nach, wobei Fans in den skulpturalen Formen wie den modellierten Seiten oder der Motorhaube Reminiszenzen erkennen mögen. Daneben nehmen der zentral angeordnete Doppelauspuff und der Verzicht auf eine Kofferraumklappe Bezug auf den Ur-GT.
Die puristische Studie ist aber Kind ihrer Zeit, also ganz modern: Türgriffe und Außenspiegel fehlen, ein Druck auf die rote Signaturlinie, die sich über die Seite des Konzepts zieht, öffnet die Türen elektrisch, Kameras übertragen die Außenbilder auf Monitore im Cockpit. Türen und Seitenscheiben bilden ebenso eine glatte Fläche wie Frontscheibe und Panoramaglasdach. Die weit nach unten gezogene Motorhaube betont die ansonsten schlichte Front mit den schmalen LED-Scheinwerfern.
Wie beim ersten Opel GT und der Sportwagenikone Corvette aus dem Mutterhaus GM wird die Studie von einem Frontmittelmotor angetrieben – der tiefe, mittige Fahrzeugschwerpunkt sorgt für sportliches Handling. Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner basiert auf den Triebwerken aus Adam, Corsa und Astra und leistet im Sporttrimm 107 kW/145 PS (205 Newtonmeter). Die Kraft wird über ein sequenzielles Sechsganggetriebe, das über Schaltwippen am Lenkrad bedient wird, an die mit einer mechanischen Differenzialsperre ausgestattete Hinterachse geschickt. Weil der Zweisitzer weniger als 1.000 Kilo auf die Waage bringt, genügt ihm die Leistung um in weniger als acht Sekunden auf Landstraßentempo zu beschleunigen, maximal sind 215 km/h drin.
Noch soll das GT Concept „nur“ zeigen, wofür Opel inzwischen steht: „Wir sind selbstbewusst, innovativ und wollen mit jedem neuen Auto mehr Kunden für die Marke begeistern“, sagt Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. Eine Auflage in der Serie ist zumindest nicht ausgeschlossen, wenn auch nicht konkret geplant. Schließlich fokussiert sich die GM-Tochter derzeit darauf, in diesem Jahr in die Gewinnzone zurück zu kehren. Sperenzchen sind da wohl erstmal nicht eingeplant.
Der Opel GT von 1968 wurden drei Jahre vor seinem Serieneintritt auf der IAA zum ersten Mal gezeigt, nach positiven Publikumsreaktionen machen die Rüsselsheimer das Konzept serienreif. Ein derartiger Zeitrahmen ist wohl zu kurzfristig für den Neuzeit-GT, doch die Reaktionen des Publikums dürfte sich Opel ganz genau ansehen – und dann mit spitzen Bleistift nachrechnen.
Text: Spot Press Services/Hanne Lübbehüsen
Fotos: Opel