Ja, sie lebt (wieder), die East Africa Safari-Rallye, nun aber als Classic- Version. (siehe auch www.kues.de vom 02.11.2015). Das Aufgebot faszinierender Rallye-Fahrzeuge aus den 60er-, 70er- und 80er-Jahren ist ebenso attraktiv wie das Feld der Fahrerteams. Damals in der Rallye-Weltmeisterschaft schrieben Namen wie Andy Cowan, Shekar Mehta, Björn Waldegaard, Michele Mouton und Stig Blomquist Geschichte. Jener Blomquist war es, der einem gewissen Walter Röhrl aus Deutschland damals den fahrphysikalisch richtigen und verteufelt schnellen Umgang mit dem Allrad-Gruppe A-AUDI S1 (ca. 500 PS) lehrte. Heuer sind zum ersten Mal bei der EAS- Classic auch Matthias Kahle (7-facher deutscher Rallyemeister) und sein Beifahrer Dr. Schünemann auf einem Datsun 260Z, der in Kenia entsprechend dem Reglement vorbereitet worden war, mit von der Partie. Beide kämpften sich von Platz 24 bis auf Rang 13 vor, dann verletzte sich Kahle an einer heiklen Streckenstelle so sehr am Handgelenk, dass er nicht mehr weiter fahren konnte. Normalerweise das Aus des Teams. Wenige Minuten vor dem Start zur nächsten Etappe sprang dann ex improviso Teamchef Malcolm Destre (Nairobi) ein, was hier erlaubt ist. Nur eine schnelle Sitz- und Gurtanpassung sowie der zufällig passende Leihhelm von Kahle … und der Start in die nächste Wertungsprüfung war geritzt. Dr. Schünemann: Malcolm hat das wirklich blendend gemacht. Nun, nach der Halbzeit, ist Kahle wieder soweit hergestellt, dass er das Volant erneut selbst übernehmen kann. Gegen Ende dann wird es richtig kompliziert, vor allem für die Copiloten. Die Orientierung ist heikel, vertrackt oder wie der versierte Beifahrer vom HS-Team meinte: Ein Alptraum an Navigation für die Copiloten. Das Team liegt derzeit auf Rang 18, und wenn nichts Destruktives dazwischen kommt, sind noch etliche Plätze nach oben sicherlich im Bereich des Möglichen. Momentan liegen drei 911-Porsche an der Spitze, angeführt vom alten Haudegen Stig Blomquist, der die 60 auch schon hinter sich hat! Auch daher wohl der Beiname der Rallye Classic …
Text: Frank Nüssel
Fotos: McKlein