Tradition: „Ausgestorbene“ Automarken

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Duesenberg, Hispano-Suiza oder Simca: Klangvolle Namen, die heute nur noch die wenigsten mit dem Automobilbau in Verbindung bringen. Obwohl sie in den ersten Jahrzehnten des Automobilbaus herrschaftliche Autos bauten, sind diverse Vorkriegsmarken heute nur noch Oldtimer-Liebhabern bekannt. Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Hersteller, die mittlerweile in der Versenkung verschwunden sind. Einige Beispiele für ausgestorbene Marken:

Hispano-Suiza: Der spanische-schweizerische Autohersteller (der Name Hispano-Suiza verweist auf die Herkunft der handelnden Akteure) begann Anfang des 20. Jahrhunderts in Barcelona mit dem Fahrzeugbau. In Zeiten als Autos auf den Straßen noch exotisch waren, erreichten die mit Vierzylindern ausgestatten Hispano-Suiza schon eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Ab dem ersten Weltkrieg wurden auch Flugzeugmotoren produziert, was der Marke zu ihrem Markenzeichen, dem fliegenden Storch als Kühlerfigur verhalf: Das Tier war das Geschwadersymbol eines Kampfpiloten. In den 20er- und 30er-Jahren traten die großen Fahrzeuge mit ihren leistungsstarken, zuverlässigen Motoren (Sechs- und Zwölfzylinder) in Konkurrenz zu Mercedes oder Rolls-Royce auf. Im spanischen Bürgerkrieg wurde die Produktion herunter gefahren, nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die Firma auf den Bau von Flugzeugtechnik. Es gab einige Versuche, in den Automobilbau zurückzukehren: Zuletzt stellte Hispano-Suiza 2010 auf dem Genfer Automobilsalon einen Sportwagen vor.

Duesenberg: Der Name klingt deutsch, die Duesenberg Motor Company wurde aber kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Minnesota, USA, gegründet – von zwei deutschen Auswanderern. Die Brüder entwickelten Motoren, auch für Boote und Flugzeuge. Nach dem Zusammenschluss mit anderen Marken entwickelten sich die Duesenbergs zu Spitzenmodellen der Modellpalette des Unternehmens. Sie waren mit zukunftsweisender Technik – zum Beispiel Kompressoraufladung – ausgestattet und erreichten in den 30er Jahren Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h. Nur einige hundert Duesenbergs wurden bis 1937 produziert, dann ging die Muttergesellschaft in die Pleite.

Simca: Zunächst in den 1930ern zum Bau von Fiat-Lizenzfahrzeugen gegründet, stellte der französische Autobauer ab den 50er Jahren auch eigene Fahrzeuge her. So zum Beispiel der Simca 1000 (1961) mit Heckantrieb oder 1100 (1967) mit Frontantrieb. Den Beginn des Niedergangs der Marke sehen manche Fans in dem Kauf von Anteilen durch den amerikanischen Chrysler-Konzern, der über die Jahre die Mehrheit des französischen Herstellers übernahm und Simca-Modelle ersetzte. Schließlich verkauften die Amerikaner an Peugeot, die einige Modelle unter dem Namen Talbot-Simca weiter führten.

Stutz: Der nach dem Firmengründer benannte US-Autohersteller produzierte Oberklasse-Fahrzeuge, darunter Roadster und Limousinen. Die Autos des Vorkriegs-Herstellers hatten einen besonders sportlichen Ruf. In der Weltwirtschaftskrise wurde es für den Stutz kritisch, seine sehr teuren Autos trafen nicht mehr den Geschmack der Zeit, in der Kunden komfortable Fahrzeuge bevorzugten. Nachdem immer weniger Autos verkauft wurden, stellte der Autobauer die Produktion ein. Ende der 60er wurde die Marke für rund 15 Jahre wiederbelebt: Auf Basis eines Pontiac entstanden Modelle mit ausgefallenem Retrodesign, das an die 30er-Jahre angelehnt sein sollte. Von den extrem teuren Autos wurden nur wenige herstellt.

Text: Spot Press Services/Hanne Lübbehüsen
Fotos: Hanne Lübbehüsen/SP-X, Peugeot

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