24 Stunden von Le Mans: Erste Ergebnisse

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Am Mittwoch zählt es das erste Mal – so bringen die Le Mans-Insider den Tag auf den Punkt. Dabei zielen sie vor allem auf den zweiten Teil des Abend ab: Das erste Qualifying. Voraus geht dem aber ein freies Training. Hier versuchen die Teams die ultimative Abstimmung ihrer Boliden endgültig festzulegen. Dabei sind jede Menge Parameter zu berücksichtigen. Der wichtigste Punkt dabei ist das Wetter. Insbesondere dann, wenn die Vorhersagen wenig ermutigend sind, sprich das wechselnde Bedingungen erwartet werden. Die Top-Mannschaften wie das Werks-Team von Porsche berücksichtigt dabei alle verfügbaren Wetterdaten. Dazu gehört auch, dass man die sehr detaillierten Angaben für das Flugwetter einschließlich deren Radarbilder und Modellberechnungen für die nächsten Stunden mit einbezieht.

Denn: Die Landebahn des Flughafens in Le Mans verläuft fast parallel zur Start- und Ziel-Geraden – mit ca. 500 Meter Abstand allerdings.
Darüber hinaus werden für den Einsatz auf nasser und glitschiger Rennpiste nicht nur andere Fahrwerksabstimmungen mit den obligatorischen Eckdaten vorbereitet. Vielmehr gibt es die Möglichkeit – per Schnellverschluss-System – eine speziell für diese Einsatzbedingungen aerodynamisch ausgelegte Nase (sie reicht oft bis über die Frontachse hinaus) – in Null-Komma-nichts zu wechseln. Dies ist im Zeitfenster eines Boxenstopps machbar. Kaum planbar ist aber die Stärke und Intensität des Regens. Insbesondere die Ausmaße des Kurses erfordern dabei häufig einen Kompromiss. Denn, wenn es an einem Ende noch trocken ist, kann es am anderen schon heftig regnen. Hier ist dann die Erfahrung und die Coolness der Piloten gefragt. Sie müssen häufig blitzschnell abwägen und entscheiden, mit welchen Reifen sie am besten, sprich schnellsten ihre Runden drehen können. Häufig wird dann auch gepokert, auf sich bessernde Bedingungen gesetzt. Aber je weiter die Zeit voranschreitet, um so mehr kommen alle unter Druck: Zumindest muss eine Zeit vorgelegt werden, die – falls sich die Bedingungen doch schlechter als erwartet und vorhergesagt entwickeln – einen akzeptablen Startplatz ermöglichen.

Dieses Szenario umschreibt die Ausgangsposition für alle Teams und Fahrer in Le Mans am Mittwoch – und natürlich für den KÜS-Botschafter und Porsche Werksfahrer Timo Bernhard. Regen in unterschiedlicher Intensität beherrschte die komplette zweite Tageshälfte im Westen Frankreichs. Herausforderung für die Teams und ihre Taktiker. Dabei zählt dann vor allem eines: 1. Erfahrung. 2. Erfahrung und 3. Erfahrung – beides können sowohl Bernhard als auch Porsche in Le Mans vorweisen.

Dementsprechend waren auch die eingefahrenen Ergebnisse: Die drei Werks-Porsche holten die drei besten Startplätze. Exakt mitten drin: Timo Bernhard und die KÜS. Aber hier gibt es eine wichtige Einschränkung: Es war nur das 1. Qualifying. Heute Abend folgt der zweite Aufschlag und es zählt die beste Rundenzeit beider Tage.

Text und Fotos: Bernhard Schoke

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