Druiden des Schwarzen Golds: Die Nokian-Story

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In Skandinavien und in Russland sind sie Markführer, in Mitteleuropa ist das Stück vom großen Kuchen, das sie ihr eigen nennen dürfen, eher kleiner: Dennoch sind die finnischen Reifenentwickler von Nokian mitunter richtige „Miraculixe“, wenn es um Innovationen auf dem Sektor des „schwarzen Golds“ geht. Im Ice-Park von Obertauern konnten wir uns vom Wahrheitsgehalt dieser These überzeugen.

Wer des Öfteren einmal Zeuge der berüchtigten 1.000-Seen-Rallye im Bann des Polarkreises war, der kennt die Verhältnisse und die klimatischen Voraussetzungen, die mit dazu beigetragen haben, dass die Finnen die dicke Tuba spielen, wenn es um die Musik beim Thema Winterreifen geht. Mit etwa 20 Millionen Exemplaren per anno zählt Nokian Tyres zwar zu den eher kleinen Anbietern, die Entwickler und Ingenieure des Unternehmens aber haben sich dank der extremen Verhältnisse und der ganz besonderen Herausforderungen zu findigen Köpfen entwickelt, wenn es darum geht, Reifen für Minustemperaturen, für Schnee, Eis und Matsch zu entwickeln.

In ausgesuchten Fahrzeugen mit verschiedenen Antriebssystemen (Front, Heck, Allrad) hatten wir die Gelegenheit, den – so der Hersteller – weltweit ersten Winterreifen mit dem Nassgrip-Label A zu testen. Der neue Nokian WR D4 (größter Unterschied zum Vorgänger D3 ist eine durchgängige Mittelrippe) ist ab Herbst 2015 beim Reifenservice erhältlich. Speziell für den deutschen Markt wurde ein breites Angebot an Größen (Dimensionen von 14 bis 20 Zoll) und Geschwindigkeitsklassen (Q /160 km/h bis W /270 km/h) entwickelt.

Wie immer beim Thema Winterreifen geht es darum, die speziellen Witterungseigenschaften des Pneus mit einer möglichst anspruchsvollen Gesamtperformance zu verbinden. Das heißt, wie wir bei unseren ersten Erfahrungen im alpinen Gelände feststellen konnten: Bester Grip und jede Menge Traktion auf Eis, aber auch hohe Sicherheitsrelevanz durch Nasshaftung. Optimierte Lamellenblöcke und eine speziell entwickelte Silica Gummimischung mit Namen Nokian Twin Trac Silica ermöglichten kontrolliertes fahren und auch den einen oder anderen Powerslide. Laut Nokian erreicht der WR D4 mit dem A-Klasse-Nassgriff des Reifenlabels einen 18 Meter kürzeren Bremsweg als ein Pneu der Labelklasse F. Der Kunde verlangt in der Regel aber noch mehr von seinen Winterreifen. Sie sollen neben den ausgesprochenen Jahreszeiten-Qualitäten zudem eine lange Haltbarkeit bei trockenen Straßenverhältnissen, sowie ein möglichst leises Abrollgeräusch vorwiesen. Nokian hat seine Qualitäten in diesen Bereichen nicht nur durch gute Platzierungen in unabhängigen Reifentests dokumentiert. Auch neue Technik-Features wie etwa eine Schneematsch-Schleuder, ein System mit Pumplamellen, sowie ein so genannter Tiefschneeantreiber stehen neben einer optimierten Form des einteiligen Wulstkerns für den Erfindergeist der „Druiden des Schwarzen Golds“ aus Suomi.

Neben dem neuen WR D4 Winterreifen bietet Nokian für die kommende Saison einen Pneu mit Ganzjahresreifen-Konzept sowie den neuen WR C3 Winterreifen für Vans und Lieferwagen an. Den „Weatherproof Ganzjahresreifen“ gib es in den Dimension von 13 bis 18 Zoll und den Geschwindigkeitsklassen T (bis 190 km/h) bis V (240 km/h. Für schwere SUVs werden auch 16- bis 18-Zöller angeboten. Der WR C3 für Lieferwagen und Vans ist in 22 verschiedenen Dimensionen von 14 bis 17 Zoll ebenfalls ab Herbst 2015 erhältlich.

Die Finnen, die sich in einer Liga mit den Premium-Anbietern Continental, Michelin, Dunlop und Pirelli sehen, sprechen in einem ersten Vorgriff auf die Preisgestaltung davon, dass ihre Modelle „etwa zehn Prozent günstiger als vergleichbare Konkurrenz-Modelle“ seien.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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