Roding Roadster: Rasendes Fliegengewicht

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Manche Autos werden nur zum Spaß gebaut. Das muss nicht der schlechteste Weg sein, um einen Klassiker zu entwickeln. Im bayrischen Roding ist nun nach vier Jahren Entwicklungszeit ein Supersportwagen aus Karbon entstanden, der zeigt, was mit Leichtbau alles möglich ist. 950 Kilo machen den Roadster zum Fliegengewicht unter den Sportwagen.

Aufmerksamkeit erregt der Neuling auf der Überholspur bereits im Stand. Denn das Design ist so kompromisslos und unkonventionell wie zuletzt vielleicht beim Lancia Stratos – und der ist nun schon 40 Jahre alt. Dabei setzt auch der Roding auf scharfe Kanten, vermeidet jede Kurve und provoziert mit einer radikalen Linienführung bis hin zum scharf geschnittenen Heck.

Fahrwerk und Motor des Roding Roadster hängen in einem Rahmen aus Aluminium-Profilen, die mit einem komplett aus Karbon gebackenen Monocoque verschraubt werden. Die schwarze Kohlefaser-Hülle wiegt 120 Kilogramm und macht den Roadster steif und sicher. In Fahrt bringt den kaum mehr als vier Meter langen und nicht einmal hüfthohen Tiefflieger ein im Heck montierter Sechszylinder von BMW, der die Hinterräder antreibt.

Aus drei Litern Hubraum mobilisiert der Motor 235 kW/320 PS, bringt 450 Nm auf die Straße und ist an ein knackiges Sechsganggetriebe gekoppelt. 3,9 Sekunden genügen dem Roding für Tempo 100, maximal sind 285 km/h möglich.

Trotz der immensen Fahrleistungen kommt der Komfort nicht zu kurz. Man kann sich am Steuer sogar ein bisschen wohlfühlen: Für seine gut vier Meter bietet der innen mit viel Leder und blankem Aluminium ausstaffierte Roadster deshalb überraschend viel Platz. Auch mit 1,90 Metern stoßen Kopf und Knie nirgends an, die Distanz zum Nachbarn ist sittlich unbedenklich, und wer tief genug in die engen Recaro-Schalen rutscht, duckt sich auch unter dem Fahrtwind durch.

Sogar Gepäck kann an Bord. Vorn gibt’s deshalb nicht nur einen 330 Liter großen Kofferraum, sondern auch eine Skiladeluke bis in den Mitteltunnel und ein extra Fach für die beiden herausnehmbaren Dachhälften. Außerdem sparen die Newcomer nicht an Ausstattung: Navigationssystem und E-Fenster zum Beispiel sind immer an Bord und machen Schluss mit dem Purismus, den man von vielen selbstgebauten Rennwagen kennt. Den Spaß mit dem vielleicht radikalsten Roadster der Republik muss man sich aber einiges kosten lassen: 155.000 Euro verlangt Roding für die 23 Exemplare limitierte Erstlingsserie und hat schon beim Messedebüt in Genf fünf Autos verkauft.

Text: Spot Press Services/Benjamin Bessinger
Fotos: Roding, SPS

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