Erste Erfahrungen Subaru XV

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Wer vor Jahr und Tag einen Subaru fuhr, der wurde von seinen Mitmenschen gleich in die „Förster-Ecke“ gestellt. Subaru baute klobige, kantige Autos, die dank ihres Allradantriebes dazu in der Lage waren, ihre Besitzer sicher und problemlos über Stock und Stein zum „Halali“ zu bringen und gleich auch noch das erlegte Stück Wild im Kofferraum aufzunehmen. Denn auswaschbare Wannen für den Kofferraum – das gab es fast nur bei Subaru. Und die wussten schon, warum.

Der Allradantrieb ist geblieben, sicher auch der eine oder andere Waidmann. Hinzu gekommen aber ist eine neue Kundenklientel, die sehr freizeit-orientiert ist. Auch junge Leute, die Spaß haben an chicen, geländegängigen und praktischen Fahrzeugen. Und da ein Subaru längst nicht mehr nur aus rechtwinklig aneinander gereihten Karosserie-Elementen besteht, ist der Freundeskreis des exklusiven Produzenten von 4X4-Fahrzeugen größer geworden. Und die Angebotspalette ist es demzufolge auch. Neuester stolzer Nachzügler in der Produktpalette ist ein kompakter SUV mit dem prägnanten Kürzel „XV“.

Viel Angler- oder Jägerlatein steckt in der optischen Aufmachung des chicen Crossover nicht mehr drin. Der neue Subaru XV lässt sich mit Sicherheit nicht nur über seine bekannten inneren Werte (permanenter Allradantrieb, Boxermotor inklusive Boxerdiesel), sondern auch über seine äußere Erscheinung verkaufen. Für derlei Fahrzeuge gibt es des Öfteren reichlich verschwurbelte und verdrehte, abenteuerliche Namen, die sich in den Hirnwindungen der Mitarbeiter/innen irgendeiner Marketing-Denkfabrik selbständig gemacht haben. So wie City-Crosser etwa. Okay, so was mag noch angehen. Subaru ist indes auf den (genialen?) Gedanken gekommen, seinem neuesten Produkt ein „urban adventure“ anzuhängen. Korrekt übersetzt hieße das urbanes Abenteuer. Was die wenigsten potentiellen Käufer zu deuten vermögen, geschweige denn, es verstehen. Aber so was klingt gut, neu, jugendlich, und vor allem: es klingt nach Lifestyle. Und genau dahin will Subaru mit diesem Auto. Nicht traurig sein, Försterliesel!

Sagen wir es einmal so: Dieser schicke kleine Kompakt-SUV hebt sich nicht nur aus dem bisherigen Subaru-Angebot ab. Er ist sowohl für die Stadt wie auch für die Outdoor-Freizeit gemacht. Und die Japaner haben da ein Auto auf die Beine gestellt, das Alltagstauglichkeit, praktische Nutzanwendung und eine „trendige Performance“ (so heißt das wohl in Yuppie-Kreisen?) miteinander verbindet. Subaru tritt mit diesem Fahrzeug zu einem günstigen Zeitpunkt an: Das Segment kompakter SUV’s findet immer mehr Freunde. Zwar schwächelt der Gesamtmarkt etwas, doch bezahlbare Autos, die verschiedene Richtungen und Angebote miteinander verbinden, werden immer beliebter. Gesucht wird nicht nur die Limousine, nicht nur der Kombi, nicht nur der Allradler. Gesucht wird die fahrende Wollmilchsau.

Der fünftürige Subaru XV ist zwar 4,51 Meter lang, ist aber recht flach und fällt zudem durch die markant ausgestellten Radhäuser mit den schwarzen Plastikumrandungen auf. Diese werden im unteren Bereich schmäler und sind ein echtes Design-Kunststück in der Seitenansicht. Die serienmäßigen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sind zweifarbig in Schwarz und Silber gehalten. Blickt man dem neuen Japaner ein wenig aufs Hinterteil, entdeckt man durchaus muskulöse Formen, unter denen sich auch ein großer Kofferraum verbirgt. Wohltuend: Die Lufthutze seligen Angedenkens auf der Motorhaube der Dieselmodelle hat Subaru endlich eingemottet.

Das Interieur ist dagegen eher zweckmäßig gehalten. Die Bedienelemente sind gut erreichbar, das Cockpit ist nicht überladen wie das eines A 380 und an der Qualität der Materialien und deren Verarbeitung gibt es nichts zu mäkeln. Die Sitze könnten etwas länger sein. Etwas mehr Beinauflage täte gut. Das Navigationssystem wird über Touchscreen bedient. In den höherwertigen Ausstattungen (drei an der Zahl sind es), findet man die wichtigsten Bedienelemente am Lenkrad.

Im Motorenangebot finden sich zwei Benziner und ein Selbstzünder. Während der kleine, 1.6 Liter große und 114 PS starke Ottomotor arg „schwach auf der Brust“ erscheint, geht es sowohl beim Zweiliter-Benziner (150 PS) und beim 147 PS starken Diesel kernig zur Sache. Sehr zu empfehlen auch das sehr gut abgestimmte CVT-Automatik-Getriebe. „Lineartronic“ nennt Subaru das. Aufgrund des Allradantriebs ist das Fahrverhalten neutral und ausgewogen. An ausreichend Traktion fehlt es nicht.

Der Einstiegspreis des Subaru XV für den 1.6 Liter Benziner beträgt 21.600 Euro. Wählen kann der Kunde in den Ausstattungsversionen „Active“, Comfort“ und „Exclusive“. Das obere Ende der preislichen Fahnenstange liegt mit dem XV 2.0 D Exclusive bei 33.090 Euro. Dazwischen ist viel Luft, um sich mit vielen Optionen ein Fahrzeug zu konfigurieren, bei dem die wenigsten Betrachter auf den ersten Blick auf den Gedanken kommen werden, es könne sich dabei um einen „richtigen Subaru“ handeln.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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