Erste Erfahrungen: Lancia Voyager

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Mit den Modellen Zeta und Phedra, welcher der Familie der sogenannten „Euro-Vans“ angehörte, kann Lancia zwar schon auf eine eigene Vergangenheit in Sachen Großraumlimousinen zurückblicken. Doch erst die Verschmelzung mit Chrysler gibt der edlen italienischen Fiat-Tochter jetzt Gelegenheit, mit dem Voyager unter eigenem Dach ein richtiges traditionelles Flaggschiff mit großem Namen in diesem Segment auf den Markt zu schicken.

Schon der Name sagt es aus: Voyager. Auf die Reise soll es gehen mit dem großen wuchtigen Teil, das so viel Raum bietet wie kaum ein anderes vergleichbares Fahrzeug auf unseren Straßen. 5,18 Meter ist der Riese auf vier Rädern, der im Heimatland USA die Fahrzeuggattung der Vans schlechthin symbolisiert, lang. Mehr als 12 Millionen Mal wurde dieses Auto in 27 Jahren weltweit unter die Leute, vor allem unter die Familien, gebracht. Die allerdings gehörten alle dem Hause Chrysler an. Diese Marke aber gibt es jetzt, mit Ausnahme Englands, in Europa nicht mehr. Weshalb der einstige US-Boy jetzt als „Lancia Voyager“ seine voluminösen US-Gene mit italienischer Eleganz und Grandezza offeriert.

In Kanada gebaut, soll der neue Großraum-Italiener jetzt die Nachfolge des im Jahr 2008 eingestellten Phedra, einer Kooperation mit dem französischen PSA-Konzern, antreten. Der neue Italo-Amerikaner bietet in drei Sitzreihen sieben Plätze, wobei man aufgrund der Ausmaße auch auf den hinteren Plätzen durchaus noch bequem sitzen kann. Clou ist das ungewöhnliche Raumsystem mit Namen Stow'n'Go. Auf diese Weise kann man beide Fondsitzreihen mit ein paar Handgriffen vollständig im Wagenboden versenken.

Dafür muss man weder etwas ausbauen, noch eine zweite Ebene im Heck in Kauf nehmen. Der dadurch gewonnen flache und leere Raum macht aus dem Familienauto bei Bedarf einen Lieferwagen. Wenngleich einen sehr luxuriösen. Bereits voller Bestuhlung weist der Van 934 Liter Zuladung auf. Sind alle Möglichkeiten zur Vergrößerung des Innenraums ausgeschöpft, bietet der so entstandene Zweisitzer fast vier Kubikmeter Platz.

Passend für die Zielgruppe befinden sich im Innenraum an den verschiedensten Orten etliche praktische Ablagen für allerlei Mitbringsel und Kleinkram sowie zahlreiche Getränkehalter für alle Familienmitglieder. Elektromotoren übernehmen im Interieur nicht nur das Öffnen der Türen, sondern auch alle anderen Handgriffe bis hin zum Verstellen des Lenkrads und der Pedalerie. Vorn und hinten findet man beheizte Sitze und für etwa 2.000 Euro Aufpreis erhält man zwei große Bildschirme am Dachhimmel, die aus dem Voyager ein Cinema-Mobil machen. Mit Kopfhörer selbstverständlich, denn der Fahrer möchte nicht unbedingt ein paar Hundert Kilometer von „Bibi Blocksberg“ oder Freunden akustisch begleitet werden.

Für den Antrieb stehen ein 3,6 Liter großer Benziner mit 287 PS und 344 Newtonmeter sowie ein Diesel-Aggregat mit 163 PS und einem Hubraum von 2,8 Litern zur Verfügung. Beide Versionen, den Benziner und den Diesel, gibt es zum gleichen Preis. Die Preisliste beginnt bei 39.900 Euro. Für den US-Markt sind die Fahrwerks-Auslegungen auf die dortigen Bedürfnisse angepasst. In den „Euro-Versionen“ ist das Reisen mit dem Voyager dagegen etwas straffer, aber dennoch komfortabel ausgelegt. Mit einem Schuss italienischer Eleganz eben, der vor allem im Innenraum zum Ausdruck kommt.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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