Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!
Die Nachrichtenflut der vergangenen Tage wurde in den Redaktionsstuben der Motorjournalisten vor allem von einem Thema beherrscht: der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main. Die alle zwei Jahre stattfindende weltweit größte Messe rund um das Thema Automobil öffnet nach zwei Pressetagen am 13. und 14. September am 15. September und dauert bis einschließlich 25. September.
Wie immer ist der Hype im Vorfeld einer solchen Veranstaltung groß, überbieten sich die Hersteller bei der Ankündigung ihrer Messe-Neuheiten gegenseitig. Im Lauf des vergangenen Jahrzehntes hat die Veranstaltung unter dem Frankfurter Messeturm ihren Charakter erheblich verändert. Galt die IAA in den 70er, 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch als ein Fenster der Automobil-Industrie, in dem in erster Linie Fahrzeuge ihrer Leistung, ihres Designs oder ihrer technischen Neuerungen wegen bestaunt und begutachtet wurden, so dominiert seit der Jahrtausendwende zunehmend der ökologische Aspekt: Es geht immer mehr um möglichst wirtschaftliche und verbrauchsarme Fahrzeuge, um Nachhaltigkeit, um die Schonung vorhandener, aber endlicher, und um die Bereitstellung und Nutzung erneuerbarer Energien.
Das wird auch in den Messetagen dieses Jahres auf dem Frankfurter Rebstockgelände nicht viel anders sein. Es sind nicht nur, aber auch (umwelt)politische Zwänge, die die Hersteller dazu bewegen, Autos zu bauen, die dem Zeitgeist entsprechen oder diesem zumindest sehr nahe zu kommen. Das ist gut, und das ist auch richtig so. Dennoch sollte man eines nicht vergessen: die Notwendigkeit, maßvoll mit unserer Natur und den aktuellen wie zukünftigen Gegebenheiten um zu gehen, darf nicht dazu führen, dass ein weiterer, wichtiger Bestandteil unserer persönlichen Mobilität völlig verdrängt wird.
Autos zu bauen, sie zu fahren und auch ein Verhältnis zu ihnen als Teil des Alltags und als Wertgegenstand auf zu bauen, hat seit jeher auch etwas mit Emotionen zu tun. Wer sich mit dem Automobil beschäftigt, und Fahrzeuge nicht nur als lästiges Übel ansieht, um von Punkt A nach Punkt B zu kommen, der wird dies auch immer mit Begeisterung und mit Freude an der Kunst der Autobauer tun . Und das ist genau so richtig, gut und notwendig wie die Schonung unserer Ressourcen.
Wir sollten uns davor hüten, in missionarischen Eifer zu verfallen und alles, was Mobilität, die auf der Arbeit eines Verbrennungsmotors beruht, nun auf einmal in Bausch und Bogen zu verurteilen. Wenn ich mich in der kommenden Woche in den Hallen und auf den Freiplätzen unter dem Frankfurter Messeturm bewege, dann wird das mit einer Menge Arbeit, aber auch mit sehr viel persönlichem Interesse und vor allem mit Freude verbunden sein. Und diesen Zustand sollten wir, und damit auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, uns nicht nehmen lassen. Wenn Sie ebenfalls Besucher(in) der weltweit größten Automobilmesse werden sollten, dann wünsche ich Ihnen jedenfalls neben der Hektik an solchen Messetagen auch eine Menge Spaß.
Vorab aber ein schönes Wochenende.Ihr Jürgen C. Braun