Den Titel eines Deutschen Rallyemeisters sicherte sich zwar der Stuttgarter Sandro Walleinwein im Subaru Impreza vorzeitig beim Höhepunkt der Deutschen Rallyemeisterschaft (DRM), der zur Weltmeisterschaft zählenden ADAC Rallye Deutschland am Wochenende rund um Trier. Doch einer der auffallendsten und mit viel Jubel und Beifall von den Fans aufgenommenen Teilnehmer war vor knapp 200.000 Zuschauern an der Mosel, im Hunsrück und im Saarland KÜS-Botschafter Timo Bernhard.
Der Porsche-Werkspilot, der als einziger deutscher Langstreckenpilot den sogenannten „Grand Slam“ mit Siegen auf dem Nürburgring, in Le Mans, Daytona und Sebring erringen konnte, war in seinem vom Porschezentrum Mannheim privat eingesetzten Porsche 911 GT3 nicht nur optisch und akustisch ein aus der Masse der Fahrzeuge sich abhebendes Fahrzeug. Der 30-jährige Ausdauerspezialist überzeugte mit seinem Beifahrer Klaus Wicha nämlich auch mit schnellen Zeiten im „fremden Revier“: Auf der zweiten Tagesetappe sah es lange so aus als könne er die Wertung für sich entscheiden, doch eine 120-Sekunden-Strafe wegen Abkürzens warf das schnelle Duo dann doch noch auf Platz drei zurück. Sein Kommentar: „Die Abkürzungsmöglichkeit war im Training nicht gesperrt, deshalb sind wir sie auch im Wettbewerb so gefahren – dafür wurden wir bestraft. Das muss ich wohl oder übel hinnehmen. Auf den letzten drei WPs des Tages sind wir die DRM-Bestzeit gefahren, das war am absoluten Limit.“
Dennoch zog der KÜS-Botschafter nach seinem ersten Ausflug in die Rallye-Weltmeisterschaft ein zufriedenes Fazit und stellte auch Vergleiche mit den gewohnten Herausforderungen auf der Rundstrecke an: „Wir fühlen uns nach dieser unglücklichen Geschichte ein wenig als moralischer Sieger. Aber wir haben letztendlich das erreicht, was wir wollten: Wir konnten den Tausenden von Rallyefans aus aller Welt eine gute Show bieten und haben auch das Potenzial unseres Porsche bei so einem Wettbewerb aufgezeigt. Die langen Prüfungen auf der Panzerplatte erinnerten mich fast ein wenig an die Nordschleife – nur mit sehr viel mehr Dreck.“
Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Peter Knierim, Norbert Kratz