Erste Erfahrungen: Lancia Ypsilon 2012

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Die problematischsten Kinder sind oft auch die am meisten geliebten. Wenn diese These „eins zu eins“ auf die Welt der Automobile übertragen werden könnte, dann hätte die Edelmarke Lancia im Fiat-Konzern wohl einen dicken „Stein im Brett.“ Denn die Produkte der Tochter aus dem Hause Agnelli sind auf unseren Straßen immer seltener geworden.

Nach der Markteinführung des Delta im Jahr 2008 war erst einmal „Ruhe im Schiff“ bei Lancia. Jetzt will man mit dem neuen kleinen Ypsilon zeigen, dass das Label Lancia doch noch lebt. Der „Premium-Zwerg“ basiert auf der nächsten Generation des Fiat Panda. Allerdings hat der edle Lancia in diesem Falle Vorfahrt vor der neuen Panda-Generation („Die tolle Kiste“), mit deren Markteinführung im Herbst gerechnet wird.

Edle und zeitlos schöne italienische Eleganz: Für diese Attribute soll der neue Lancia Ypsilon erneut stehen. Ein flotter Stadtflitzer eben mit Hinguck-Effekt. Mit hochwertiger Ausstattung, einem unverwechselbaren Design und dazu vielen technischen Kniffs und Neuerungen. Serienmäßig sind schon im Standardmodell Sicherheitskomponenten wie sechs Airbags oder das Schleuderschutzprogramm ESP.

In Zukunft wird es den Lancia Ypsilon nur noch als Fünftürer geben. Dabei fallen die hinteren Türen wegen ihrer versteckten Griffe jedoch kaum auf. Mit 3,84 m ist er etwa sechs Zentimeter länger als sein Vorgänger, mit 1,67 m Breite dagegen etwas schmaler und mit 1,52 m auch ein wenig niedriger. Unverändert bleibt mit 2,39 Meter der Radstand. Das Ladevolumen des Kofferraums ist von 215 auf 245 Liter angewachsen.

Lancia propagiert sein neues Baby nicht nur als schmuckes Kleinkind, sondern auch als ein Fahrzeug mit hohem Alltagsnutzen. Der Ypsilon zeigt sich in der Tat mit einem großen, komfortabel anmutenden Innenraum, in dem auch drei Personen auf der Rückbank durchaus komfortabel Platz nehmen können.

Bei vielen kleinen Designer-Einfällen greift Lancia auf die bewegte Geschichte des Hauses zurück. Der Ypsilon hat etwas von seiner coupéähnlichen Anmutung verloren, vollzieht sogar eine klare optische Trennung zwischen der oberen und der unteren Karosseriehälfte. Der Grund dafür liegt in der aufwändigen Zweiton-Lackierung, die viel Raum für individuelle Gestaltungsmöglichkeit gibt. Im Interieur dominiert als hervor stechendes Designelement eine schwarz lackierte Mittelkonsole. Einen starken Kontrast dazu bilden die weißen LED-Leuchten und die weißen Ringe in den Armaturen.

Drei verschiedene Motoren stehen für die Markteinführung bereit. Nur im Fiat 500 wird bisher der Twinair-Zweizylinder mit 0,9 Liter Hubraum und 85 PS eingesetzt. 69 PS aus 1,2 Liter Hubraum schöpft der zweite Ottomotor. Demnächst wird es auch eine Variante mit Autogas (LPG) geben. Hinzu kommt ein 1,3 Liter großer Diesel mit 95 PS. Alle Motoren sind mit Start-Stopp-System ausgerüstet.

Dem Premium-Anspruch wird der Lancia Ypsilon durch viele Details gerecht, die in diesem Segment eher selten sind. Der Einparkassistent namens „Magic Parking“ erkennt beispielsweise ob eine Parklücke groß genug ist und nimmt dem Fahrer auch noch die notwendige Einparkarbeit ab. Eine elektronische Stabilitätskontrolle, Berganfahrhilfe, elektronische Bremskraftverteilung und ISOFIX-Befestigungen für Kindersitze sind in allen Varianten serienmäßig. Empfehlenswert ist auf jeden Fall aus der umfangreichen Liste der Optionen das große Panorama-Glasschiebedach.

Die Preisliste für den neuen Premium-Zwerg aus „Bella Italia“ beginnt bei 12.500 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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