Die Berliner Kfz-Innung feierte nunmehr ihre 7. Sommerparty in ihrer Ausbildungsstätte im nahen Bernau. Hunderte Frauen und Männer aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Inhaber von markengebundenen und freien Betrieben gaben sich ein Stelldichein, fachsimpelten und legten Ziele für die Zukunft fest.
Jugendliche und ältere Besucher überzeugten sich vor Ort, wie künftige Fachkräfte in Bernau für die Autoberufe ausgebildet werden. Schon so mancher junge Mensch „schnupperte“ in den Vorjahren in der Ausbildungsstätte und erlernte daraufhin den Beruf eines Mechatronikers. Heute arbeiten einige von ihnen bereits als gestandene Fachkräfte in Innungsbetrieben.
Diese brauche die Berliner Innung auch künftig, sagte Obermeister Thomas Lundt. Nach wie vor gehört die Kfz-Branche zu den größten Ausbildern in der Bundeshauptstadt. Noch immer steht der Beruf des Mechatronikers hoch im Kurs. Dennoch sehen nicht mehr so viele Jugendliche wie noch vor einigen Jahren ihre Zukunft in der Kfz-Branche. Die Kfz-Innung hat mit dem Airport Berlin Brandenburg International BBI starke Konkurrenz bekommen. Viele Jugendliche zieht es dorthin – sie sind für Autoberufe verloren. Lundt: „Oft sind es leistungsstarke junge Menschen, die wir gerne für unsere Branche gewonnen hätten.“
So müssen die Berliner Kfz-Betriebe ihre Strategie zur Nachwuchsgewinnung ändern. Nur auf die Zeugnisse zu schauen, sei zu wenig. Lundt schlug vor, sich von den Jugendlichen ein persönliches Bild zu machen, sie vielleicht einige Tage Probe arbeiten zu lassen und bei Eignung dennoch einen Ausbildungsvertrag auszuhändigen. Nur gute Noten auf dem Zeugnis, sind allein kein Garant für eine gute Lehre. Der Obermeister weiß wovon er spricht, erst kürzlich hat ein Lehrling in seinem Betrieb die Ausbildung erfolgreich beendet. Wäre es nur nach den Noten gegangen, hätte der Jugendliche wohl einen anderen Beruf erlernen müssen.
Die Kfz-Innung rührt auf mehreren Wegen die Werbetrommel für Autoberufe: Unternehmen sind immer auf gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter angewiesen. Und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, sich um qualifizierten Nachwuchs zu bemühen. So bot die Innung Einblicke in die Ausbildungsabläufe und Möglichkeiten des Kraftfahrzeuggewerbes auf einer Berufsinformations-Veranstaltung mit der Agentur für Arbeit an. Auszubildende und Experten der Innung gaben Auskunft zur Arbeit in einem Kfz-Betrieb und zu Karrierechancen im Kraftfahrzeuggewerbe. Azubis berichteten über ihre Ausbildung. Fachleute erteilten Ratschläge zur Bewerbung für ein Betriebspraktikum oder einen Ausbildungsplatz.
Weitere Einblicke gewährt der Imagefilm der Kfz-Innung: „Larry und die mechatronische Werkstatt“. Der Film stellt auf sehr unterhaltsame Weise den Beruf des Kfz-Mechatronikers dar und soll dem jungen Zielpublikum Lust auf diesen hoch qualifizierten Beruf machen.
Auf der Sommerparty ging es natürlich auch heiß her. Die Gäste erlebten ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, ein tolles Grillbuffet und eine Kreativwerkstatt für Kinder. Ein weiteres Mal begeisterte Alt und Jung das phantastische Frauenorchester Salome aus Berlin.
Text und Fotos: Erwin Halentz