Erste Erfahrungen: Mitsubishi ASX

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In einem Vorabgespräch äußerte sich der Finanz- und Personalchef von Mitsubishi Deutschland, Evert Schimmel, zu Programm und Produkt des brandneuen Kompaktmodells ASX. Es seien einfach zu wenige Exemplare in der ersten Lieferung an Deutschland: für 400 ausgewählte Händler seien lediglich 600 Modelle vorhanden. Daraus resultiert auch der Umstand, dass die Händler das Auto bereits im Showroom haben, die Fachpresse aber erst eine gute Woche später den neuen ASX vorgestellt bekommt. Schimmel geht trotzdem von 5.000 verkauften Exemplaren in den verbleibenden 6 Monaten hier in Deutschland aus. Angesprochen auf die Liefersituation meinte Evert Schimmel: Das ist in der Tat nicht unbedingt erfreulich, da müssen wir noch an der Abstimmung mit Japan was machen.

In der Eigenbeschreibung von Mitsubishi wird der ASX als kompakter Crossover bezeichnet, soll heißen, dass er Nutzungs- überschreitend konzipiert wurde, also mehrere Aufgaben zugleich erfüllen kann. Nach ersten Testkilometern kann der Chronist das bestätigen. Der ASX hat ein völlig neues Konzept innerhalb der Markenprodukte. Familienfreundlichkeit ist dabei ebenso im Lastenheft vertreten wie Ökologie, Ökonomie und eine nachvollziehbare Preisgestaltung. Angeboten wird der ASX mit einem 1,6-Liter-Benzinmotor, der 117 PS generiert. Ein 5-Gang-Schaltgetriebe ist daran angeflanscht, der Einstiegspreis für die ausschließlich mit Frontantrieb wählbare Version steht mit 17.990 Euro an.

Der flammneue 1,8-Liter Dieseltriebling mit kraftvollen 150 PS wurde in Eigenregie entwickelt und gebaut, ist mit einem fein schaltbaren 6-Gang-Menü verheiratet und schiebt die ganze Fuhre dank bärigen Drehmoments schon ab 1.500 Touren kraftvoll durch alle Gänge. Der Einstiegspreis liegt hier bei 20.990 Euro für den Fronttriebler. Der erste Dieselmotor mit variabler Ventilsteuerung fährt sich leise, angenehm. Ein Start-Stopp-System, ein Clear-Tec-Technikpaket und ein regeneratives Bremssystem sorgen mit weiteren technischen Gourmetlösungen für geringen Verbrauch und geringe Emissionswerte. Die Belohnung dafür: Das Euro-5-Zertifikat.

Der Allrad-Diesel startet bei 24.790 Euro in der Ausstattungsversion ASX Invite und endet im Serienumfang bei 29.990 Euro. Mitsubishi ist sowohl in der Technik als auch in der Preisgestaltung sehr gut gerüstet im Vergleich zu den Mitbewerbern, zu denen die erfolgreichen Nissan Qashqai, Ford Kuga, Toyota RAV 4 und andere zählen. Da einige davon aber heftige Lieferschwierigkeiten mit sich schleppen, darf sich Mitsubishi diese seltene Chance nicht durch die Lappen gehen lassen, da erfahrungsgemäß Kaufinteressenten, wenn sie nicht bedient werden können, oft blitzschnell zu Konkurrenzofferten greifen. Die Verarbeitung darf als mustergültig bezeichnet werden, die Materialien im Innenraum zeigen sich wertig, gut aufeinander abgestimmt. Das Fahrwerk bietet einen sicheren Kompromiss aus präziser Straffheit und Komfort. Fahrgeräusche sind kaum wahrnehmbar. Die elektrisch betätigte Lenkung wirkt nicht sehr direkt, subjektiv ein wenig in der Richtung etwas Luft im Lenkspiel, ist aber nach kurzer Eingewöhnungszeit verinnerlicht.

Der ASX darf getrost als Bereicherung auf dem deutschen Markt bezeichnet werden, ist zeitgemäß dimensioniert und sinnvoll motorisiert. Damit ist den Entwicklern aus Japan ein richtig guter Wurf gelungen: ein Vielkönner, vor allem, wenn man sich für die 4×4-Variante entscheidet.

Text und Fotos: Frank Nüssel

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