Volker Lechtenbrink: Gib die Dinge der Jugend mit Grazie auf! Mein Leben. Hoffmann und Campe Verlag; 20 Euro.
Von Hildegard Knef lernte er, wie man Artischocken richtig isst. Gustav Knuth verriss ihm seinen ersten Monolog. Da sollte er den Franz Moor aus Schillers Die Räuber spielen und stellte sich mit Freude Knuths souveräner Kritik mit allen Verbesserungsvorschlägen. Und der Tod von Monica Bleibtreu, wiewohl nicht unerwartet, hat ihn fürchterlich getroffen.
Das besonders Schöne an Volker Lechtenbrinks Autobiographie ist, dass sie wie nebenbei auch eine Hommage an die Kolleginnen und Kollegen ist, die Lechtenbrink im Laufe seiner Karriere schätzen und mögen gelernt hat. So entsteht zugleich ein kurzweiliger Einblick in den Beruf des Schauspielers und des Sängers: Nein, der Ruhm, wenn wir den wirklichen meinen, fällt nicht vom Himmel und kann auch nicht über die Medien erzeugt werden, indem man anderen erzählt, was jetzt gerade in oder out ist. Zum Beruf gehört es, Texte zu lernen, penibel zu lernen, dazu sollte man sie natürlich auch noch verstehen, weil man sie sonst nicht interpretieren und dem Zuschauer vermitteln kann.
Nein, der Genuss kommt dabei nicht zu kurz. Bestimmt nicht. So wollte der erwähnte Gustav Knuth den jüngeren Kollegen einmal zu Hause besuchen. Volker Lechtenbrink allerdings feierte gerade eine Party mit vielen Gästen und der entsprechenden Geräuschkulisse. Gustav Knuth kam in die Runde, setzte sich dazu, begann zu erzählen – und war mit einem Mal der Mittelpunkt des Abends.