Porsche 911 GT3 R Hybrid: Ein Schwungradspeicher als Beifahrer

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Mit einem neuen, speziell für den Einsatz in Rennwagen entwickelten Hybridsystem geht Porsche beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings am 15. und 16. Mai an den Start. Dabei wird der 353 kW/480 PS starke Vierliter-Sechszylinder im Heck des Porsche 911 GT3 durch einen elektrischen Vorderachsantrieb ergänzt, bei dem zwei je 60 kW leistende Elektromotoren zum Einsatz kommen.

Das besondere an diesem System: Statt der in Hybrid-Fahrzeugen üblichen installierten Batterien, liefert den Elektromotoren ein elektrischer Schwungradspeicher Energie zu. Dieser ist rechts neben dem Fahrer, praktisch auf der Position eines Beifahrers, platziert und kann über seinen mit bis zu 40.000 Umdrehungen/Minute kreiselnden Rotor Energie mechanisch in Form von Rotationsenergie speichern. Der Schwungradspeicher lädt sich immer dann, wenn die beiden Elektromotoren an der Vorderachse bei einem Bremsvorgang ihre Funktion umkehren und als Generatoren arbeiten.

Der Pilot kann in Beschleunigungssituationen, etwa aus einer Kurve heraus oder bei Überholvorgängen, die im Schwungradspeicher geladene Energie abrufen. Dies geschieht, indem das Schwungrad im Generatorbetrieb elektromagnetisch abgebremst wird. Aus dieser Bewegungsenergie werden dann für sechs bis acht Sekunden bis zu 120 kW Zusatzenergie für die beiden an der Vorderachse platzierten Elektromotoren geliefert. Der Porsche 911 GT3 R Hybrid fährt dann kurzzeitig im Allradbetrieb.
Ähnlich wie bei einem normalen Hybrid wird auch hier die früher nur in Wärme umgewandelte Bremsenergie nun in zusätzliche Antriebsleistung überführt. Allerdings geht es den Ingenieuren nicht allein um zusätzliche Leistung. Je nach Rennsituation kann das System auch verbrauchsorientiert eingesetzt werden: Ein geringeres Tankgewicht oder spätere Boxenstopps sind möglich, da die Gesamteffizienz des Fahrzeugs durch das System gesteigert wird.

Auf dem Genfer Automobilsalon wird der Porsche 911 GT3 R Hybrid als Weltpremiere erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Anschließend wird das Fahrzeug bei Langstreckenrennen auf dem Nürburgring erprobt, bevor es beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel seine große Feuertaufe bestehen muss.

Porsche betont allerdings, dass es nicht in erster Linie um einen Sieg des Fahrzeugs ginge. Vielmehr solle dieser spezielle 911 GT3 als Technologieträger wichtige Erkenntnisse für die spätere Anwendung der Hybridtechnik in Straßensportwagen liefern.

Text: Spot Press Services/pe
Fotos: Porsche

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