Formel 1 in 2010: Quo vadis, „Zirkus Ecclestone“?

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Drei Rennen vor dem Saisonende 2009 bekommt die Besatzung des Formel-1-Zirkus für 2010 allmählich Konturen. Zu fahren sind noch die Großen Preise von Japan in Suzuka (4. Oktober), Brasilien in Sao Paulo (18. Oktober) und zum Abschluss in diesem Jahr der Große Preis der Vereinigten Arabischen Emirate in Abu Dhabi am 1. November. Dann dürften, sollte nicht alles täuschen, entweder der Brite Jenson Button oder sein Teamkollege des Honda-Nachfolgers Brawn GP, der Brasilianer Rubens Barrichello, als Nachfolger des in diesem Jahr glück- und chancenlosen Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) fest stehen.

Der Zirkus Ecclestone wird im nächsten Jahr, so viel steht jetzt schon fest, mit einem reichlich neu formierten Ensemble auf Tournee gehen. Nicht nur, dass der in Unehren ergraute Renault-Boss Flavio Briatore und mit ihm sein Technik-Guru Pat Symonds nicht mehr zu der illustren Riege der globalen Vielflieger und Rundendreher gehören werden. Das Team der ehemaligen Regie Renault des französischen Staatskonzerns, wird indes auch seinen Vorzeige-Piloten verlieren. Der italienisch Corriere dello Sport posaunt bereits seit langem, dass der zweifache Weltmeister Fernando Alonso am Donnerstag dieser Woche als neuer Anchor-Man der in diesem Jahr bestenfalls Mittelmaß repräsentierenden Scuderia vorgestellt werden wird. Im nächsten Jahr werde ich für Ferrari um den Titel fahren wird der Iberer bereits zitiert.

Verlassen soll die Italiener dafür der Teamkollege des verunglückten Brasilianers Felipe Massa, Ex-Champion Kimi Räikkönen. Der finnische Iceman dürfte bei seinem ehemaligen Arbeitgeber McLaren-Mercedes den Job seines Landsmanns Heikki Kovalainen bekommen. Ich mag ihn, er ist ein ganz spezieller Junge, wird Mercedes-Sportchef Norbert Haug bereits verbal mit dem möglichen Heimkehrer in Verbindung gebracht.

Williams könnte im nächsten Jahr mit zwei Deutschen an den Start gehen. Neben dem derzeitigen Testfahrer Nico Hülkenberg, dessen Neuverpflichtung offenbar beschlossene Sache ist, hat der Rennstall aus dem englischen Grove offenbar auch ein Auge auf BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld geworfen. Zu behaupten, seine Karriere wäre zu Ende ist blanker Unsinn, lobt ihn Technikchef Sam Michael. Da nicht mehr getestet werden darf, wäre ein erfahrener Pilot sehr gut für das Team, die Verpflichtung eines Rookie jedoch ein ziemliches Risiko. Auch was aus dem Odenwälder Timo Glock wird, steht offenbar noch nicht fest. Nach seinem sensationellen zweiten Platz von Singapur beeilte sich Glock zu versichern, dass sich an meiner Situation absolut nichts verändert hat.

Wer übrigens noch etwas Luftveränderung braucht und auf der Suche nach einem neuen, interessanten Arbeitsplatz ist, der sollte sich beim neu gegründeten Lotus-F1-Team bewerben. Der malaysische Rennstall, der unter der Bezeichnung 1 Malaysia F1 Team 2010 an den Start gehen soll, hat derzeit 225 Stellen ausgeschrieben. Auch Fahrer werden angeblich noch gesucht. Das Anforderungsprofil ist nicht näher beschrieben. Was wohl auch bedeutet, dass man nicht unbedingt einen ehemaligen Champion für den eigenen Formel-1-Start rekrutieren möchte. Obwohl es am Geld angeblich nicht mangeln soll: Habt Vertrauen und wartet bis Februar gibt Teamchef Tony Fernandes als Parole aus.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos
McLaren-Mercedes/Renault/Ferrari

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