Liebe Leserinnen!Liebe Leser!

Alle zwei Jahre in der September-Mitte ist Frankfurt am Main der Nabel der Automobil-Welt. Die größte Automesse der Welt, die IAA, zieht auch in diesem Jahr ab dem 17. September, also ab Donnerstag nächster Woche, wieder Hunderttausende unter dem Frankfurter Messeturm in ihren Bann. Doch in Zeiten der großen Wirtschaftskrise, die sich nach Meinungen der großen führenden Umfrage-Institute bereits auf dem Rückzug befindet, ist auch in Sachen IAA nicht alles Gold, was glänzt. Mancher Aussteller hat es sich im Vorfeld der Messe überlegt, ob er die teils großen Kosten, die mitunter bis hoch in den sechsstelligen Bereich gehen, aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten in diesem Jahr nicht besser scheuen sollte. Finanzieller Aufwand und Ertrag dürften 2009 in einem deutlich schlechteren Verhältnis zueinander stehen als in den Vorjahren.Weshalb in der Autobranche im Allgemeinen das Thema Sparen nicht erst im IAA-Vorfeld in den Blick geraten ist. So sagen Experten, dass in den kommenden Jahren der Anteil an kostengünstigen Autos enorm ansteigen wird. Wobei sich die Frage stellt: Was ist ein kostengünstiges Auto? Während in Indien ein solches Fahrzeug – auch affordable car genannt – dem Kunden schon für umgerechnet 2.000 Euro angeboten wird, liegt die untere Preisgrenze in China und Osteuropa rund doppelt so hoch.

Aufgrund höherer technischer Anforderungen und gesetzlicher Bestimmungen gilt auf den westeuropäischen und japanischen Märkten ein Preisniveau von 10.000 Euro als Richtwert, um ein Auto als günstig in der Anschaffung zu definieren. Kostengünstige Autos gewinnen weltweit immer mehr an Bedeutung. Als Einstieg in die motorisierte Fortbewegung in Schwellenländern, als preisgünstige und sparsame Zweitwagen in Industrieländern oder als Platz sparende Autos in den Großstädten. In den Klein- und Kompaktwagen-Segmenten sollten die gleichen Anforderungen wie im Premiumsegment gelten: sicheres Fahren, Unfallvermeidung und Schutz bei Unfällen, niedriger Verbrauch, Verfügbarkeit klarer Informationen über den Fahrzeugzustand und einfache, komfortable Bedienung.

Diese Vorgaben erfordern aber auch höchst effiziente Technik – die üblicherweise zunächst in den hochpreisigen Fahrzeugen der höheren Fahrzeugklassen zum Einsatz kommt – in kostengünstigen Autos. Wer dort den Ton angeben will, muss als Hersteller und als Zulieferer seine Produkte und Produktionsprozesse anpassen. Nicht nur beim Automobilhersteller ist ein Umdenken gefragt, auch bei den Zulieferern sind kostenoptimierte, aber dennoch innovative Systemlösungen gefragt. Auch unter diesem Gesichtspunkt dürfte die weltweite Automesse ab der nächsten Woche besonders spannend werden.

Sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich das Spektakel auf dem Messegelände ansehen, wünsche ich Ihnen bereits jetzt nicht nur ein schönes Wochenende, sondern auch viel Nerven und ebenso viel Spaß auf der IAA 2009.

Ihr Jürgen C. Braun

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