Superbike WM am Nürburgring

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Auf Toni Mangs Spuren:Ein Jahr nach dem Auftritt 2008 macht am kommenden Wochenende erneut der große internationale Motorrad-Rennsport dem Nürburgring seine Aufwartung. Beim elften von insgesamt 14 Läufen zur Superbike-Weltmeisterschaft kämpft die internationale Elite der Zweirad-Artisten um WM-Punkte.

Eigentlich war ja alles schon da gewesen in diesem Jahr am Ring: Formel 1, DTM, Sportwagen, Trucks, Oldtimer. Was noch fehlt, ist – richtig: Motorsport auf zwei Rädern. Dieses Genre ist in Deutschland eigentlich mehr am Sachsenring oder in der Lausitz zu Hause, aber seitdem im vergangenen Jahr die Superbike-Gummikühe in der Eifel grasten, hat sich doch zumindest eine Fan-Gemeinde herauskristallisiert, die am Wochenende wieder in Richtung Nürburgring pilgern werden. Deren geschätzte 40.000 waren es im vergangenen Jahr.

Ähnlich der Formel 1 ist die Superbike-WM eine weltweite Serie, deren Rennen nicht nur in Europa, sondern auch in Australien, Südafrika, Asien oder den USA ausgetragen werden. Das letzte Saisonrennen findet traditionell im portugiesischen Portimao statt. Die Superbike-WM ist so etwas wie der Vorhof, oder das Sprungbrett zur Moto-GP, also der Motorrad-Weltmeisterschaft. Dort reifen die großen Talente heran, dort suchen sich die Späher der großen Rennställe die furchtlosesten Schräglagen-Könner heraus. Ein Titel oder konstant gute Platzierungen in der Superbike-WM sind in der Regel die Eintrittskarten für die Moto-GP.

Einer, dem man zutraut, einmal in die Fußstapfen eines Max Biaggi oder – noch früher – eines Giaccomo Agostini – treten zu können, ist der junge Amerikaner Ben Spies, derzeit noch bei Yamaha unter Vertrag. Für ihn steht die Tür zur Moto-GP schon sperrangelweit offen, er steht auf der Einkaufsliste der großen Rennställe wie Ducati, Suzuki oder Aprilia ganz oben.

Auch deutsche Fahrer suchen über das Sprungbrett Superbike den Einstieg in die Moto GP, um in die Fußstapfen eines Toni Mang oder eines Waldi Waldmann treten zu können. Der deutsche Hoffnungsträger in dieser Szene ist der 26-jährige Stollberger Max Neukirchner, der allerdings am Ring wegen eines Sturzes beim Rennen in Imola nicht dabei sein wird. Der Suzuki-Pilot, der schon mit 14 Jahren seine ersten Rennen fuhr, musste sich zwei Operationen zur Stabilisierung der Wirbelfrakturen in einer Spezialklinik in Chemnitz unterziehen. Ich hoffe, dass ich Ende des Jahres das eine oder andere Rennen noch bestreiten kann, sagt Neukirchner, der aber zumindest in der Eifel anwesend sein wird und bei PR-Aktionen Autogramme schreiben und seinen Fans zur Verfügung stehen wird.

Ein Jahr nach der Rückkehr der Serie in die Eifel, wird das Renn-Wochenende durch zahlreiche Begleitprogramme noch attraktiver gestaltet. Während die Zweirad-Piloten in den Läufen zur Superbike WM, Supersport- und Superstock EM um die Punkte kämpfen, bieten die Teams Blicke hinter die Kulissen mit hautnahem Kontakt zu den Fahrern. Freestyle Motocross in der neuen Ring-Arena am Samstag ist eine zusätzliche Attraktion.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Nürburgring GmbH

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