200.000 Fans bei der DTM-Präsentation: Die „Kö“-nigliche Serie

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Motorsport zum Anfassen will die Deutsche Tourenwagenmasters in vielerlei Hinsicht bieten und damit ein Äquivalent zur oftmals abgehobenen Formel 1 bilden. Nach den Eindrücken von der Präsentation des DTM-Starterfeldes am Sonntag steht den Freunden der weltweit hochrangigsten Serie im Tourenwagen-Rennsport auch in diesem Jahr wieder eine heiße Saison mit jede Menge Fans bevor. Und das, obwohl erneut wieder nur zwei Marken, nämliche Mercedes-Benz und Audi, um die Krone im Tourenwagensport kämpfen werden. Beim ersten Ausritt am Sonntag auf der Prachtstraße der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf, der Kö, zeigte sich erneut, dass die Faszination DTM ungebrochen ist. Schätzungsweise 200.000 Menschen waren bei strahlendem Wetter Zeuge, wie die schweren Rennboliden von Meister Timo Scheider, Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher oder dem achtfachen Le-Mans-Sieger Tom Kristensen mit viel Getöse und quietschenden, qualmenden Reifen vorbei an den schillernden Auslagen der Konsumtempel auf der Königsallee entlang brausten.

Ich freue mich unheimlich auf die neue Saison und beim ersten Rennen in Hockenheim erstmals mit der Nr. 1 an den Start gehen zu dürfen. Natürlich wollen alle sehen, welche Zeiten der Meister vorlegt, und da möchte ich meine Fans nicht enttäuschen, strahlte der aktuelle Champion Timo Scheider (Audi A4 DTM), als er die riesige Fan-Gemeinde in der ausgelassenen Party-Stimmung auf der Düsseldorfer Promi-Meile sah. Wenn man sieht, wie viele Leute heute wieder hierhin gekommen sind, dann macht es umso mehr Spaß, hart für jedes Rennen zu arbeiten und an jedem Wochenende das Maximale heraus zu holen. Das motiviert uns noch umso mehr, gab sich auch Schumi II, Ralf Schumacher (Mercedes-Benz AMG C-Klasse) im Blitzlicht-Gewitter der vielen Fotografen optimistisch, dass der DTM wieder eine spannende und ereignisreiche Saison bevor steht.

Dafür, dass wieder viel Action auf der Piste, vielleicht auch das eine oder andere Gerangel zwischen den Herstellern auf die Besucher zukommen wird, dürfte gesorgt sein. Mehr als die Hälfte aller Piloten dürfte in der Lage sein, ein Rennen zu gewinnen, das gilt vor allem für die jeweils vier Fahrer der beiden Hersteller in den aktuellen 2009er Fahrzeugen. Neben dem Westerwälder Scheider werden Vorjahresmeister Mathias Ekström (Schweden), der Däne Tom Kristensen und Martin Tomczyk die aktuellen Audi-DTM-Boliden des Jahrgangs 2009 fahren. Die Silberpfeile setzen mit ihren Neu-Entwicklungen auf das Quartett Paul Di Resta, (England), Bruno Spengler (Kanada), Gary Paffett (England) und den Wahl-Salzburger Ralf Schumacher, der ebenfalls in einen 2009er AMG-C-Klasse-Boliden befördert wird.

Das in jedem Jahr angesagte Duell des auf der Strecke gar nicht so schwachen Geschlechts zwischen den beiden Britinnen Susie Stoddart und Katherine Legge findet 2009 wieder auf Augenhöhe statt, da Legge bei Audi jetzt auch erstmals einen Jahreswagen erhält. Das erste von insgesamt zehn Rennen steigt am 17. Mai in Hockenheim. Die augenblickliche Finanzkrise kann auch die DTM nicht einfach weg reden, aber sie will ihr dennoch mit einem positiven Auftritt entgegen treten. Wir drücken ganz bewusst nicht auf die Tränendrüse, sagte Hans Werner Aufrecht, der Chef der DTM-Dachorganisation ITR: Wir werden die Kosten wie auch das Reglement erneut reduzieren, aber so, dass der Zuschauer davon nichts spürt. Na, dann kann Hockenheim und der DTM-Auftakt ja kommen.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Bernhard Schoke

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