Erste Erfahrungen: Audi A5 Cabrio

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Schon das Audi A5 Coupé gehört unbestritten zu den hübscheren Autos dieses Planeten. Mit dem Cabrio setzen die Bayern nun noch einen drauf. Der Viersitzer überzeugt vor allem offen durch eine höchst elegante Linienführung. Schade ist nur, dass man hinter dem Steuer kaum etwas vom Design des Fahrzeugs sieht. Gut, der Innenraum ist nobel gestaltet und passt zum Gesamteindruck, aber das ganze Prachtstück bewegt man hinter dem Steuer doch mehr für die Augen der übrigen Verkehrsteilnehmer. Deren teils neidische Blicke sind einem jedenfalls sicher.

Während erster Testfahrten auf den Corniches, den beeindruckenden Küstenstraßen rund um die französische Riviera, macht der offene Viersitzer eine besonders gute Figur. Man fühlt sich im A5 auch dann automobil gut angezogen, wenn einem Sophia Loren, die große alte Dame der Riviera, in ihrem offenen Rolls entgegen kommt. Ein souveräner Auftritt ist mit diesem Auto garantiert.

Das Stoffdach ruht gut versteckt unter einer flachen Abdeckung, die den Blick über die Formen überhaupt nicht beeinträchtigt. Den Trend zum Klappdach aus Stahl haben die Ingolstädter nicht mitgemacht und das ist auch gut so. Der Stoff wirkt edel, ist leichter als eine Stahlkonstruktion und nimmt kaum Stauraum weg. Auf Knopfdruck öffnet und schließt das Dach auch während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Da der Vorgang nur wenige Sekunden dauert, kann man im Stadtverkehr auch kleine Mengen Sonne spontan einfangen. Geschlossen dämmt das Verdeck ausgesprochen gut. Wer es noch ruhiger mag, bestellt das optionale Akustik-Dach. Gegen zu viel Zug von hinten schützt das serienmäßige Windschott. Für dessen Lagerung bei Nichtbenutzung haben die Techniker extra einen Platz in der Reserveradmulde eingeplant.

Audi offeriert zum Verkaufsstart drei Diesel und drei Benziner. Der Einstiegsmotor, ein 2.0 TFSI mit 132 kW/160 PS, folgt erst im Herbst. Umweltbewusste Sparfüchse entscheiden sich für den 2.0 TDI und kommen im Schnitt mit 5,6 Liter Diesel aus. Die 125 kW/170 PS in Tateinheit mit 350 Newtonmetern maximalem Drehmoment genügen vollauf, um das Cabrioprinzip des gelassenen Schlenderns zu genießen. Wenn es doch mal eilt, erreicht der Vierzylinder eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h. Dafür kann man im Tunnel oder im Stand das sonst gut gedämpfte Diesellaufgeräusch in Kauf nehmen. Sowohl der kleine Diesel wie auch das Einstiegsaggregat bei den Benzinern sind serienmäßig mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet. Wenn das A5 Cabriolet an einer roten Ampel oder einer Kreuzung zum Stillstand gekommen ist, der Schalthebel in der Leerlaufposition steht und der Fuß des Fahrers das Kupplungspedal verlassen hat, stellt das Steuergerät des Systems den Motor ab. Der Motor startet in rund zwei Zehntelsekunden wieder, sobald der Fahrer die Kupplung durchtritt. Während der Fahrer den Gang einlegt, läuft der Motor hoch; wenn er das Kupplungspedal löst, hat er seine Leerlaufdrehzahl bereits erreicht. Das System senkt den Verbrauch um etwa 0,2 Liter/100 km, entsprechend rund fünf Gramm CO2/km.

Zur Steigerung der Kraftstoffeffizienz hat Audi dem A5 Cabrio weitere technische Schmankerln verpasst. Dazu zählt beispielsweise ein Rekuperationssystem, das die Bewegungsenergie beim Verzögern nutzt. In den Schub- und Bremsphasen wandelt der Generator kinetische in elektrische Energie; sie wird in der Batterie zwischengespeichert. Wenn das Cabriolet danach wieder beschleunigt, speist die Batterie die Energie zurück und entlastet so den Generator.

Schöner, weil stärker und leiser fährt sich das Cabrio mit dem 3.0 TDI, der sich auch trefflich mit der Siebengang-Automatik versteht. Stolze 176 kW/240 PS und satte 500 Nm sorgen für jede Menge Dampf in allen Fahrsituationen. Dabei bleibt der Normverbrauch mit 6,8 Litern im günstigen Bereich. Darunter rangiert ein 2,7-Liter V6, den Audi allerdings nur mit Handschaltung offeriert. Alle Diesel kombinieren die Ingolstädter mit Frontantrieb.Für die Freunde sportlichen Fahrens hält die Otto-Motoren-Abteilung eine schöne Auswahl bereit. Neben dem schon erwähnten Basistriebwerk mit zwei Litern Hubraum sind zwei gleich große, aber mit 132 kW/180 PS beziehungsweise 155 kW/211 PS starke Vierzylinder im Angebot. Darüber rangiert der 3.2 FSI mit 195 kW/265 PS. Ganz sportlich gestimmten Fahrern ist der S5 vorbehalten. Sein Turbomotor bietet 245 kW/333 PS. Damit muss man sich auch fahrdynamisch nicht vor den Supersportlern an der Riviera verstecken. Alle Benziner bis auf die Basisversion lassen sich auch mit dem Quattro-Antrieb kombinieren. Hat man sich für den Allradversion entschieden, bleibt einem noch die Option, sich für das formidable Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen zu entscheiden oder bei der Sechsgang-Handschaltung zu bleiben.

Natürlich fahren sich die Varianten mit Quattro-Antrieb dynamischer, aber um den Flair des Cabrios zu genießen, braucht man weder die Top-Leistung noch den Allradantrieb. Die souveräne Gelassenheit des eleganten Auftritts ermöglicht schon die Basisversion. Zumal sich Audi bei der Ausstattung des A5 Cabrios nicht lumpen lässt. Neben der Klimaautomatik und einem wohltönenden Soundsystem gehören unter anderem 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie Xenon-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht und LED-Rückleuchten zum Serienumfang. Das Audi A 5 Cabrio ist zu Preisen ab 41.100 Euro bestellbar. Die Basisversion mit dem 2.0 TFSI kommt erst im Herbst ab 37.300 Euro in den Handel.

Text: Günter Weigel

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