CD-Tipp der Woche

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Marianne Faithfull: Easy Come, Easy Go

Nimmt man es ganz genau, so paßt der Titel dieser CD überhaupt nicht zur Interpretin. Denn was im Leben der Marianne Faithfull war schon einfach?

Die langjährige Weggefährtin der Rolling Stones, wegen ihrer Love Affair mit Mick Jagger lange Zeit nur als gutaussehendes und später tief gefallenes Girlie gehandelt, hat sich ihren Weg zur anerkannten Interpretin von kompliziertem Song-Material hart erarbeitet. Unvergessen ihr Meilenstein Broken English, mit dem sie 1979 Kritiker und Publikum in Erstaunen versetzte – weil man sich wunderte, dass sie, die zuvor Jahre als Drogenabhängige auf der Straße gelebt hatte, erstens überhaupt noch lebte, und zweitens eine Platte aufgenommen hatte, bei der jeder Song für sich ein absolutes Highlight war.

Easy Come, Easy Go ist ihr mittlerweile 22. Album. Geblieben ist ihre raue Stimme, Folge eines jahrzehntelangen Raubbaus in eigener Sache. Es ist schon Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet dieser Tribut an ihre selbstzerstörerische Ader die Sängerin Marianne Faithfull so großartig macht. Das sehen immer wieder auch andere Künstler so, die nicht groß gebeten werden müssen, mit Marianne Faithfull ins Studio zu gehen. Hier sind das unter anderem Jarvis Cocker, Rufus Wainwright und Nick Cave – und Keith Richards! Die Songs reichen von Billie Holidays »Solitude« zu Morrisseys »Dear God Please Help Me«.

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