Test-Tour: Suzuki Splash 1.2 / Opel Agila 1.3 CRDI EcoFLEX

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Das ist gelebte Globalität auf vier Rädern: Ein kleiner, aber feiner, dazu wohl durchdachter, praktikabler und sicherer Raum in einer hübschen Verpackung: Wir fuhren zwei Autos, die eigentlich – sieht man von ein paar nebensächlichen Ausnahmen wie etwa dem Triebwerk ab – identisch miteinander sind: Der Opel Agila und der Suzuki Splash. Entwickelt wurde das kleine Weltauto von Suzuki auf der Plattform des Kleinwagens Swift in Japan. Gebaut wird es im Suzuki-Werk Esztergom in Ungarn. Beide Hersteller setzen damit ihre Zusammenarbeit bei den Monocab-Zwergen fort. Während bei den Rüsselsheimer der Name Agila gleich blieb, schickten die Japaner den Wagon+ endlich aufs Abstellgleis und verpassten dem Nachfolger den Kunstnamen Splash.

Den Splash fuhren wir mit einem 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 86 PS, unter der Haube des Agila werkelt ein 1,3-Liter-Commonrail-Diesel mit 75 PS, den Suzuki unter Fiat-Lizenz in seinem indischen Werk fabriziert. Während der Benziner mit seinem im Vergleich zur Leistung recht kleinen Hubraum nach Drehmoment giert und keine Schaltfaulheit verträgt, arbeitet der Selbstzünder zwar durchaus akustisch vernehmlich, aber sehr wirtschaftlich und effizient. Ist der Diesel erst einmal auf Touren, macht er Laune und sorgt für flottes Vorwärtskommen.

Ansprechen wollen beide – und dies dürfte angesichts des schmucken Designs kein Problem werden – vor allem junge Leute und weibliche Klientel. Dem Suzuki wurde das freudlose Wagon+-Gesicht endlich abgestreift, wie überhaupt beide wohltuenden Abschied vom Schachtel-Dasein genommen haben. Das Motto lautet jetzt: Außen möglichst wenig Platz in Anspruch nehmen, innen keinen vergeuden und dennoch so hip wie möglich wirken, um ein wenig aufzufallen. Das Konzept des Fünftürers mit der hohen Dachkante (1,59 Meter) ist mit Prägnanz umgesetzt worden, ohne dem Autochen einen Nutzfahrzeug-Charakter zu verpassen. Während der Opel 3,74 Meter in der Länge misst, kommt der Suzuki auf deren 3,72 Meter. Was jedoch viel wesentlicher ist: Die Van-Proportionen beider Probanden sorgen auf minimaler Grundfläche für ein maximales Platzangebot. Das äußert sich vor allem in einem Stauraum von 1.050 Liter Gepäck.

Trotz der Höhe und des damit verbundenen lichten Schwerpunktes offenbaren Splash und Agila bemerkenswerte Fahr-Eigenschaften, die keinerlei Wank- oder Nickbewegungen auch im beladenen Zustand andeuten. Zum Kurven räubern allerdings sind beide nicht geschaffen worden. Viele Ablagemöglichkeiten und Staufächer lassen beide zu einem alltagstauglichen Begleiter werden, der in der Stadt mit wenig Parkraum mühelos einen Ruheplatz findet. Dazu gehören ein kleiner Wendekreis und viel Agilität im Asphaltdschungel. Die Preisliste beginnt bei beiden Herstellern bei 9.990 Euro.

Suzuki Splash 1,2 Benziner, 86 PS: Höchstgeschwindigkeit 175 km/h; Verbrauch (selbst ermittelt) 5,7 Liter ROZ 95 auf 100 Kilometer; Schadstoffnorm: Euro 4; Co2-Ausstoß: 131 g/km; Preis ab 12.700 Euro

Opel Agila 1,3 CDTi Ecoflex 75 PS: Höchstgeschwindigkeit 165 km/h; Verbrauch (selbst ermittelt) 4,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer; Schadstoffnorm: Euro 4; Co2-Ausstoß120 g/km; Preis ab 16.330 Euro

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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