Rasende Kicker „Schumi“ und „Poldi“ in Maranello-Rot

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Es war einer seiner wenigen Auftritte in Deutschland in diesem Jahr, aber der hatte es dann auch gleich in sich. Michael Schumacher, schnellster und erfolgreichster Ferrari-Fahrer aller Zeiten, war (wieder einmal) der viel umjubelte Superstar bei den Ferrari Racing Days vom 3. bis 5. Oktober auf dem Nürburgring. Einmal pro Jahr versammeln sich so viele Freunde und Besitzer von Traumwagen der italienischen Traditionsmarke wie sonst nirgendwo auf der Welt zum Familienfest der roten Renner aus Maranello. Drei Tage lang ist das Fahrerlager der Eifel-Rennstrecke ein einziger glühender Pool der Leidenschaften in Ferrari-Rot. Vom 250 GT Berlinetta über Dino, Testarossa oder F 430 bis hin zum Supersportwagen FXX, der auf dem Dino basiert, waren an den drei Tagen im Schatten der Nürburg die glänzendsten Derivate der Sportwagenschmiede des einstigen Commendatore vertreten.

Für diejenigen, die bei diesem Schaulaufen von Reich und Schön die Rolle der Zaungäste übernommen hatten – und das blieb naturgemäß den meisten übrig – waren nicht nur die Rennen der Corse Clienti, nicht nur das in der glänzenden Eifelsonne blitzende Ferrari-Heer von besonderem Interesse. Sie waren vor allem wegen des Mannes gekommen, der im Mittelpunkt des Sonntagnachmittags stand. Michael Schumacher flog pünktlich gegen 14.25 Uhr per Heli auf dem Grand-Prix-Kurs ein und war danach drei Stunden lang das Highlight auf der Baustelle Nürburgring. Der Präsentation des neuen Ferrari California, der derzeit auf der Mondiale de L'Automobile in Paris gezeigt wird, gingen eine Teilnahme an der F1 Clienti Session und zweimal zwei Runden in seinem privaten Ferrari FXX voraus.

Comedy-Star Mario Barth kommentierte seine Ring-Erkundung mit dem Rekord-Weltmeister leicht sarkastisch, bis schließlich – ebenfalls via Hubschrauber – die zweite Sportikone dieses Nachmittags einschwebte. Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski durfte ebenfalls an der Seite von Fußballfan Schumi Platz nehmen. Dort hatte er sogar einen Sitz für sich ganz allein und keine Bank, an die er sich ja offensichtlich beim FC Bayern schon gewöhnt hat. Michael hat mich vor längerer Zeit schon einmal eingeladen, es war schon immer mein Traum gewesen, einmal mit ihm zu fahren, kommentierte Poldi seinen Ausflug in die ultimative PS-Welt. Ein wenig blass um die Nasenspitze schien er schon zu sein, aber dafür hat es einfach einen irren Spaß gemacht.

Für Ferrari bedeutete das jährlich wiederkehrende Event in der Eifel (im vergangenen Jahr war ausnahmsweise Hockenheim an der Reihe gewesen) auch eine Möglichkeit der Offenlegung der Geschäfts-Aktivitäten des vergangenen Jahres. Mit 1.668 Millionen Euro Umsatz wurde das Vorjahres-Ergebnis um 15,3 Prozent übertroffen. In diesem Zeitraum wurden an Endkunden (ohne Fahrzeuge für die Rennstrecke) 6.465 Automobile mit dem Cavalhino rampante ausgegeben.

Wer sich vielleicht mit dem Gedanken trägt, ein besonders exklusives Exemplar dieser Marke zu erwerben, also keinen popeligen Allerwelts-Ferrari, dem sei an dieser Stelle verraten, dass sich im Besitz von Ferrari Financial Services auch 15 Fahrzeuge der Formel 1 aus den vergangenen Rennsaisons befinden, die einen Verkaufswert von 20 Millionen Euro darstellen. Und falls Sie, lieber Leser, sich vielleicht im Urlaub einmal etwas näher mit diesem Projekt befassen wollen, hier noch ein Geheimtipp: Ferrari hat im vergangenen Jahr weltweit drei neue Dependancen eröffnet. Eine davon in Honolulu. Schauen Sie beim nächsten Mal doch einfach mal vorbei!

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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