Ildefonso Falcones: Die Kathedrale des Meeres
Scherz Verlag; 19,90 Euro
Der kleine Arnau flieht mit seinem Vater Bernat vor einem brutalen Lehnsherren in das mittelalterliche Barcelona. Die Stadt steht in höchster Blüte, die Viertel wachsen bis hinunter ans Meer. Im Barrio der Töpfer und Hafenarbeiter finden Vater und Sohn Unterschlupf. Während Bernat in der Töpferei seines Schwagers arbeitet, zieht Arnau durch die Straßen und Gassen Barcelonas.
Dort erlebt der junge Arnau den Bau von Santa María del Mar, einer riesigen Kirche, die vom Volk für das Volk gebaut wird. Im Schatten des mächtigen Bauwerks erfährt er, welch schweres Los die Arbeit dort ist: Mit den anderen Steinträgern schleppt der Vierzehnjährige die riesigen Felsblöcke vom Montjuïc bis hinunter an den Hafen. Doch während sich die Kathedrale des Meeres in den Himmel reckt, wirft sie auch dunkle Schatten auf das Leben der Menschen. Das Volk leidet unter der Willkür des Adels, die Pest lauert vor den Toren. Und Arnaus Aufstieg zu einem der angesehensten Bürger der Stadt droht ihm zum Verhängnis zu werden: Er wird Opfer einer Intrige, und sein Leben gerät in höchste Gefahr.
Falcones gelingt es mit seinem Erstlingswerk den Leser in die Zeit des mittelalterlichen Barcelonas zurück zu versetzen. Gekonnt zieht er den Leser in seinen Bann, so dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. Ein spannender historischer Roman, den man unbedingt lesen sollte.