Beim Zeus! Als hätten wir's nicht alle geahnt. Dieser niederrheinische Krieger, der mit seinem feuerroten Streitwagen über eineinhalb Dekaden hinweg die gegnerischen Gladiatoren in Grund und Boden gefahren hat, ist nicht für die Rolle des Tutnix geeignet. Im 78 Millionen Euro teuren Streifen Asterix bei den Olympischen Spielen zeigt der neue Held Schumix jetzt auch der antiken Welt, was eine Harke ist und Ex-Leinwandkollege Juda Ben Hur kann sich jetzt mal ansehen, wie man die Zügel der rasenden Rösser fest in den Händen hält und mit so einem Feuerstuhl richtig umgeht. Im Ferrariroten Pferdegespann tritt Schumix gegen Asterix (Clovis Cornillac) und Obelix (Gérard Depardieu) an. Ihm treu zur Seite steht, wie sollte es anders sein, der treu ergebne Todtnix, sein Vasall aus glorreichen Schlachten gegen die silbern glänzende germanische Konkurrenz.
Na ja, dass Schumix so ganz ohne Zaubertrank, der ja 2000 Jahre nach der Antike bei vielen Helden der Geschichte klammheimlich konsumiert wird, gegen die wackeren Bewohner des aufmüpfigen gallischen Dorfes dann doch auf der Verliererstraße bleibt, war doch irgendwie zu erwarten. Denn Großmut gehörte schon immer zu den auffallendsten Charakter-Eigenschaften des Schumix, der ja nie gemauschelt hat, immer ganz fair auf der Piste gewesen und sich auch sonst im bescheidenen häuslichen Rahmen als Krieger mit ganz normalen Ansprüchen zufrieden gegeben hat.
Was will uns der Auftritt der beiden glorreichen Leinwand-Helden denn nun sagen? Ist das nur eines von vielen verborgenen Talenten des rüstigen Raser-Rentners? Tun sich da nicht völlig neue Möglichkeiten, weit über das Asterix-Engagement hinweg, auf? Als ständiger Gelati-und-Pasta-Experte etwa an der Seite von Fernseh-Koch Johann Lafer. Die Zukunft wird es uns weisen. Nur eines wissen wir jetzt: Den Tutnix wird's nicht geben, den Schumix schon. Für knappe acht Euro inklusive Popcorn auf dem Sperrsitz. Das ist doch auch was. Beim Teutates!
Text: Reiner Hochwälder