Große Klappe und kleines Budget: Zumindest bei Autos muss das kein Widerspruch, sondern kann sogar ein entscheidender Vorteil sein. Das zeigt der neue Škoda Fabia Combi, der am 6.12. bei den Händlern steht. Er vereint viel Platz für Passagiere und Gepäck mit einer familienfreundlichen Preisgestaltung. Gratis dazu gibt es noch ein schickes Blechkleid.
Schon die erste Generation des Škoda Fabia war ein Riesenerfolg. Die Limousine verkaufte sich seit ihrem Debüt im Jahr 1999 bis zur Neuauflage in diesem Frühjahr mehr als 1,6 Millionen Mal, die Kombi-Version fuhr bis heute mehr als 630.000 Mal vom Hof der Händler. Škodas Kleinster überzeugte durch Charme, Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für den neuen Fabia Combi sind daher die Ziele hoch gesteckt.
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Im Vergleich zum Vorgängermodell wuchs der Tscheche nur um sieben Millimeter auf eine Länge von 4,24 Meter an und trotzt damit dem Trend, dass Kleinwagen immer mehr Raum beanspruchen. Allerdings hat er in der Höhe um 4,6 Zentimetern zugelegt. Damit ist den Technikern das Kunststück gelungen, das Platzangebot für die Insassen zu verbessern und außerdem das Kofferraumvolumen zu vergrößern. Hinter einer hoch schwingenden Ladeluke öffnet sich ein großer Schlund. Der Gepäckraum hat um 54 Liter an Volumen gewonnen und fasst nun 480 Liter – nach Umklappen der Rücksitze sogar bis 1.460 Liter. Dies entspricht einem Zuwachs von 235 Litern gegenüber dem Vorgängermodell. Rund 500 Kilogramm darf der Wagen laden. Nicht schlecht, da kann manch ein Lifestyle-Kombi nicht mithalten. Praktisch und durchdacht sind die angebotenen Helfer fürs Gepäckteil wie zum Beispiel der Fahrradhalter, Trennnetze oder eine Rolloabdeckung mit dem gleichen cleveren Tipp-Mechanismus wie beim Octavia Combi.
Neben Gepäck und Transportgütern aller Art muss natürlich ein Kombi auch seine Praxistauglichkeit für die Insassen unter Beweis stellen. Hier punktet der kleine Škoda wie schon die Limousine durch seine großzügigen Komfortmaße im Innenraum. Nicht nur die vorderen Passagieren profitieren davon, sondern auch die Benutzer des Fonds.
Das Motorenangebot umfasst vier Ottomotoren sowie drei Dieselaggregate. Bei den Benzinern stehen Hubräume mit 1,2, 1,4 und 1,6 Liter mit 44 kW/60 PS und 51 kW/70 PS, 63 kW/86 PS und 77 kW/105 PS zur Auswahl. Alle Triebwerke kommen bereits innerhalb des VW-Konzerns vielfältig zum Einsatz. Die drei Pumpe-Düse-Selbstzünder sind ebenfalls alte Bekannte. Der Kunde kann sich zwischen dem 1,4-Liter-TDI mit 51 kW/70 PS, dem 1,4-Liter-TDI mit 59 kW/80 PS und dem 1,9-Liter-TDI mit 77 kW/105 PS entscheiden. Nur für die zwei leistungsstärkeren Diesel steht ein Partikelfilter gegen Zuzahlung von 600 Euro zur Verfügung. Für ein besseres Umweltimage hängt sich Škoda im nächsten Frühjahr ein grünes Mäntelchen um und startet analog zu VW Blue Motion die Green Line. Durch innermotorische Maßnahmen, eine geänderte Getriebeübersetzung und einige aerodynamische Veränderungen erreicht man, dass sich der 1,4-Liter-Diesel mit 59 kW/80 PS mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,1 Litern begnügt. Der Aufpreis soll unter 1.000 Euro liegen.
Serienmäßig übernimmt ein Fünfgang-Schaltgetriebe bei allen Motoren die Kraftübertragung, für das 1,6-Liter-Aggregat kann auf Wunsch das Sechsgang-Automatikgetriebe Tiptronic geordert werden.
Zum Basispreis von 10.740 Euro für den 60 PS Benziner kann man natürlich keine Ausstattungswunder erwarten. Ab Werk ist der Wagen spartanisch gestaltet. Elektrische Helfer für Fenster oder Außenspiegel fehlen ebenfalls wie ein geschlossenes Handschuhfach oder eine Klimaanlage. Immerhin schützen sechs Airbags. ESP? Fehlanzeige. Der Schleuderverhinderer kostet für alle Varianten 300 Euro Aufpreis.
Und sonst? Der Fabia Combi ist nicht nur praktisch, sondern sieht auch noch gut aus. Die Frontpartie orientiert sich mit den großen Scheinwerfern und dem markanten Kühlergrill an der Limousine und setzt die Formensprache der Marke Škoda gekonnt um. Das Heck wird von großen Leuchten eingefasst, die die große Klappe des Fahrzeugs gut zur Geltung bringen. Und die darf sich der Wagen ruhig erlauben.
Text: Elfriede Munsch