Auf der Überholspur: Vor fünf Jahren bewies Mazda ein glückliches Händchen. Zu diesem Zeitpunkt löste der Mazda 6 das in die Jahre gekommene Mittelklassemodell 626 ab. Dieser war zwar zuverlässig, aber ihm haftete soviel Sportlichkeit und Chic an wie Dieter Bohlen Gesangstalent. Mit dem Mazda 6 gelang es aber dem japanischen Hersteller einen Imagewandel zu vollziehen. Man zeigte, dass man nicht nur einen flotten Roadster für die unterhaltsamen Stunden zu zweit (MX5) im Angebot hat, sondern auch Fahrspaß mit dem Familienauto möglich ist. Der Mazda 6 kam, sah und siegte und verjüngte gleichzeitig Mazdas Käuferschicht.
Die neue Generation steht Mitte Februar zunächst als Fließheck und als Stufenheck-Variante bei den Händlern, die in Deutschland beliebte Kombi-Version folgt Ende Mai. Die Ziele für das Mazda Erfolgsmodell sind hoch gesteckt. Zwar traut man sich nicht so recht an die deutsche Premium-Konkurrenz aus Stuttgart und München heran, den Mitbewerbern aus Wolfsburg und Köln möchte man aber schon den einen oder anderen Kunden abspenstig machen (ganz zu schweigen von den anderen japanischen Herstellern oder den französischen Autobauern.)
Tatsächlich kann der neue Mazda 6 selbstbewusst in die Zukunft schauen. Und das schon auf den ersten Blick: der Wagen steht satt auf der Straße und braucht sich nicht hinter einem VW Passat oder Ford Mondeo zu verstecken. Alle drei Karosserievarianten haben in der Länge zwischen 6,5 und 7,5 Zentimeter zugelegt. Limousine und Fließheck strecken sich jetzt auf 4,74 m, der Kombi auf 4,77 m. Der Radstand ist bei allen Versionen auf 2,73 Meter angewachsen. Zahlen, die andeuten, dass es sich im Mazda 6 bequem reisen lässt. Bei ersten Testfahrten mit der neuen Limousine gab es in Punkto Platz- und Raumökonomie nichts zu meckern. Auch im Fond geht es sehr luftig zu. Bei der Gestaltung des Innenraums wurde auf Funktionalität und Wertigkeit geachtet. Praktisch ist das Cross-Functional-Network. Über Tasten am Lenkrad lassen sich sowohl das Navigations- und Audiosystem als auch die Klimaanlage und der Bordcomputer einfach bedienen. Ab der zweiten Ausstattungsstufe Exclusive gehört das intelligente Lenkrad zum Serienumfang. Bereits ab Werk steht der Mazda 6 bereits auf 16-Zoll-Felgen. Eine Klimaanlage, ein Audiosystem, elektrische Helfer für Fenster und Spiegel nebst einer guten Sicherheitssaustattung sorgen dafür, dass sich die Insassen wohl fühlen können. Ledersitze, Einparkhilfe, Reifendruckkontrolle, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, Bose-Soundsystem sowie 17 oder 18-Zöller: Die drei höheren Ausstattungslinien erfüllen weitere Wünsche nach Bequemlichkeit und Sicherheit.
Fürs Vorwärtskommen stehen zunächst vier Motoren zur Auswahl. Neu ist der 2,5-Liter-Benziner. Er ist vom bisherigen 2,3 Liter abgeleitet und leistet nun 125 kW/170 PS. Bei ersten Testfahrten mit der Limousine machte die Top-Motorisierung einen agilen Eindruck. Die 170 Pferdchen kommen mit leichtem Gasdruck in Trapp und bringen den Wagen flott auf Touren. Das manuelle Sechsgang-Getriebe sorgt durch Leichtgängigkeit für Schalt- und Fahrfreude. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Mazda mit 220 km/h an. Der Verbrauch soll aber im Vergleich zu 2,3-Liter-Aggregat um sieben Prozent niedriger sein und bei 8,1 Litern liegen (CO2-Ausstoß: 192 g/km). Möglich wurde diese Ersparnis unter anderem dadurch, dass der Mazda 6 trotz Größenwachstums nun 35 Kilogramm weniger auf die Waage bringt. Auch bei den anderen Motoren, die aus der Vorgänger-Modellreihe übernommen wurden, sank der Kraftstoffverbrauch. Beim 1,8 Liter mit 88 kW/120 PS um knapp zwölf Prozent auf 6,8 Liter (CO2-Ausstoß: 161 g/km) und beim 2,0 Benziner mit 108 kW/147 PS um rund zehn Prozent auf sieben Liter (CO2-Ausstoß: 166 g/km). Ebenfalls im Angebot: Der beliebte 2,0 Liter Turbodiesel mit 103 kW/140 PS. (Spitze: 201 km/h, Verbrauch: 5,6 Liter, CO2-Ausstoß: 149 g/km)
Ab 22.400 Euro wartet der Mazda 6 als Limousine mit dem 1,8-Liter-Benziner auf die Kundschaft. Das Fließheck kostet ab 22.900 Euro, der Kombi startet ab 23.400. Die Preisliste für die die Top-Ausstattung (Limousine) beginnt ab 29.900 Euro.
Text: Elfriede Munsch