Buchtipp der Woche

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David Kirsch: Die ultimative New York Diät. Rivaverlag; 19,90 Euro.

Heidi Klums Lieblings-Fitneßcoach ist zweifelsohne nicht nur ein engagierter Trainer, sondern auch Genie in Sachen Eigen-PR. So legt er pünktlich zum Frühjahrsbeginn einen neuen Diätplan vor, der verspricht, in kürzestmöglicher Zeit eventuell angefutterte Winterspeckröllchen loszuwerden.
Wobei kürzestmöglich heißt, den größtmöglichen Gewichtsverlust in wenig Zeit zu erreichen – bis zu sechs Kilo in den ersten zwei Wochen stellt das Cover in Aussicht. Ohne dass es sich um eine gesundheitsschädigende Crashkur handelt – und das zeichnet David Kirsch aus.

Mit recht drastischen Fetteinsparungen und einer erhöhten Zufuhr von Proteinen in verschiedenen Formen rückt er den Depots im Körper zuleibe und setzt parallel auf ausgeklügeltes Training. Das kann sich in der Praxis als überaus streng erweisen, zumindest in der ersten Zeit, denn Kirsch unterteilt seinen Plan in Phasen, die eine schrittweise Lockerung bedeuten. So setzt er zunächst auf die Kombination hochwertiger Proteine (z. B. aus Fisch) und Gemüse aller Art, um dann schrittweise weitere Nahrungsmittel wieder einzubauen. Gegen gefürchtete Heißhungerattacken oder die leidige Volkskrankheit Stressfressen verrät er das ein oder andere Nahrungsergänzungsmittel, von denen das einfachste – wieder einmal – Mineralwasser heißt. Dass er solche Produkte mittlerweile unter eigenem Namen vermarktet, bedeutet nicht, dass er einen Alleinvertretungsanspruch erhebt. Er sieht in den Produkten keine Allheilmittel, sondern mögliche, aber nicht zwingende Ergänzungen auf dem Speiseplan und gibt allgemeine Kriterien an, die bei der Auswahl (egal, wo man einkauft) hilfreich sind. So erweist er sich, bei aller Geschäftstüchtigkeit, als fair gegenüber anderen Mitbewerbern.

Was David Kirsch auszeichnet, ist, dass er gegen die wichtigsten Ursachen eines Zuviel auf den Rippen von der Wurzel her vorgeht. Man muss wissen, was man ißt, davon hängt ab, was guttut oder nicht. Großes Plus: Man darf, man soll sich satt essen, man soll mit reichlich Gewürzen und Kräutern zaubern, dafür sind ganz bestimmte Nahrungsmittel vorübergehend rigoros gestrichen. In Brot aller Art etwa sieht Kirsch einen Energielieferanten, der demjenigen nichts bringt, der Energie rigoros einsparen muss. So hält sich die geforderte Disziplin bei näherer Betrachtung durchaus in Grenzen.

Gelegentlich unterschätzt er den langfristigen Genussaspekt beim Essen, denn jeder strikte Plan taugt nur vorübergehend. Vielleicht schreibt er aber auch nur deshalb so streng, weil er weiß, dass man sich im Laufe der Zeit das zuträgliche Maß an gelegentlichen Sünden schon von selbst erlauben wird. Und so soll's schließlich sein.

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