Buchtipp der Woche

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James Henke: MARLEY LEGEND.
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 29,90 Euro.

Die drei Buchstaben auf seinem Auto stünden schließlich für seinen Namen und den seiner Begleitband: Bob Marley & The Wailers. So einfach begründete der bis heute populärste Vertreter des Reggae seine Entscheidung, einen komfortablen Wagen bayerischer Herkunft zu bevorzugen. Man darf freilich vermuten, dass er am Autofahren außerdem Freude hatte, aber die Begründung im Namen wirkte natürlich griffiger.

Seinen weltweiten Erfolg, der ihn zum Botschafter einer Muskrichtung machte, konnte er nicht mehr lange auskosten: Am 11. Mai 1981 starb Bob Marley, gerade 36-jährig, an den Folgen einer schweren Krebserkrankung. Marley Legend nennt der Journalist Bob Henke seine Dokumentation – und mit ihr bringt er eine Persönlichkeit zum Vorschein, die in der Tat zur Legendenbildung bestens taugt. Hinter den Legenden wird ein Mensch sichtbar, der zeitlebens mit seinen Liedern immer auch eine Botschaft verbunden hat, ohne missionierend sein zu wollen. Dem Buch ist eine CD mit Origínal-Statements von Bob Marley beigefügt. So würdigt Henke im Jahr von Marleys 25. Todestag einen charismatischen Musiker, dessen Wirken bis heute nichts von seiner Wirkung verloren hat. Übrigens: Einer der bekanntesten Marley-Songs wird immer noch gut und gerne falsch gedeutet: No Woman No Cry ist keine Macho-Hymne. Denn der Titel heißt nicht Keine Frau = kein Grund zum Weinen, sondern Nein, Mädchen, weine doch nicht. Bob Marley hat den Song eines Abends zusammen mit einem Freund geschrieben, als in der Nachbarschaft das Weinen einer Frau zu hören war, das Marley dann sehr ans Herz ging.

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